Einblicke ins Studium
About my Master Thesis: Elementarpädagogische Kompetenzen in der postmigrantischen Gesellschaft
Melanie Bair untersucht in ihrer Masterarbeit, wie sich Diversität im sozialen Alltag des Kindergartens widerspiegelt, und wie elementarpädagogisches Fachpersonal in den elementarpädagogischen Einrichtungen mit Gleichheit und Verschiedenheit der Kinder umgeht. Melanie Bair untersuchte außerdem die individuelle Wertehaltungen des elementarpädagogischen Fachpersonals in Bezug auf deren Handlungs- und Orientierungsmuster.
Kindergärtner*innen interviewen, Kinder beobachten
Um diese Fragen zu beantworten, arbeitete Melanie Bair qualitativ, indem sie Interviews und Beobachtungen an einem Kindergarten in Tirol durchführte. Die Interviews und die Beobachtungsprotokolle wertete sie im Sinne der Dokumentarischen Methode aus. Die qualitative Studie veranschaulicht, dass Diversität im untersuchten Kindergarten anerkannt wird, sich aber nur auf verkürzte Art und Weise im sozialen Alltag der Kinder widerspiegelt.
Als Ergebnis der Arbeit stellt Bair fest, dass es sich empfiehlt, Interaktionen, wie auch den gemeinsam gelebten Alltag in elementarpädagogischen Einrichtungen, verstärkt im Hinblick auf Diversität zu beleuchten. Auf diesem Wege kann das elementarpädagogische Fachpersonal unterstützt und angeleitet werden.
About My Master-Thesis: "Der Krüppel"
Sophie Schubert hat in ihrer Masterarbeit die Zeitschrift "Der Krüpel" der ersten österreichischen Krüppelgemeinschaft analysiert. Diese Zeitschrift ist eine besondere Form der historischen Quelle und dient auch als Diskursraum für Menschen mit Behinderung der 1920er und 1930er Jahre im Roten Wien.
Die Zeitschrift „Der Krüppel“ erschien in den Jahren 1927 bis 1938 im sogenannten Roten Wien. Sie stellt als Mitteilungsblatt der „Ersten österreichischen Krüppelarbeitsgemeinschaft“ ein Organ von Menschen mit Behinderung dar, die über ihre eigene Situation berichteten. Als Zeitschrift bietet „Der Krüppel“ eine besondere Form der historischen Quelle, die auch als Diskursraum für Menschen mit Behinderung der 1920er und 1930er Jahre im Roten Wien verstanden werden kann.
Denken in der Vergangenheit verstehen
Die Analyse von Zeitschriften eröffnet die Möglichkeiten, sich in eine Zeit zurückzuversetzen und zu verstehen, wie zu einem bestimmten Zeitpunkt gedacht wurde, Entscheidungen getroffen und Haltungen eingenommen wurden. Im Rahmen einer Diskursanalyse nach Landwehr (2018) werden einzelne Beiträge verschiedener Ausgaben der Zeitschrift „Der Krüppel“ bezüglich der Frage „Welche Vorstellungen zur Erziehung von Kindern mit Behinderung lassen sich in der Zeitschrift „Der Krüppel“ finden?“ aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive analysiert und mit dem historischen Kontext der 1920er und 1930er Jahre im Roten Wien in Verbindung gebracht.
Die Ergebnisse der Analyse machen zwei Spannungsfelder in Bezug auf Erziehungsvorstellungen sichtbar. Ein Spannungsfeld betrifft den institutionellen Raum zwischen Familien- und Schulerziehung, das andere die in den 1920er und 1930er Jahren aktuelle Fürsorge im Verhältnis zur Gemeinschaftserziehung. Außerdem wird erkennbar, dass bestimmte wiederholende Aussagen zur Erziehung von Menschen mit Behinderung im damaligen gesellschaftlichen und politischen Kontext getroffen wurden, sich der Tonus der Aussagen jedoch mit dem politischen Wandel ab den 1930er Jahren von Forderungen zu Legitimationen ändert und gewisse Aussagen nicht mehr auftauchen (konnten). Es stellt sich ein starker Bezug zwischen dem historischen Kontext und dem Erziehungsdiskurs in „Der Krüppel“ heraus, welcher die in der Zeitschrift erkennbare Betroffenenperspektive einschränkt.
Weitere Einblicke findest du auf der Seite Erasmus Erfahrungsberichte