Riesen-Bärenklau

Heracleum mantegazzianum


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Herkunft: Gebirgsregionen des Kaukasus; ursprünglich als Zierpflanze eingeführt; Erstnachweis in Europa Mitte des 19. Jh´s; starke Ausbreitung seit den 1960er Jahren

Vorkommen: gut wasserversorgte nährstoffreiche Standorte in Gewässernähe: Gewässerufer, Straßen und Bahnböschungen, Ruderalstandorte, Deponien, Schlagfluren, Austandorte, Saumgesellschaften, Wiesen

Ausbreitung: Samen, Wasser, Mensch Materialtransporte, Imkerei, Aussaat, Gartenabfälle etc.

Der Riesen-Bärenklau ist auf der Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung gemäß der Verordnung Nr. 1143/2014 aufgeführt.

Blütenstand von Heracleum mantegazzianum

Der Riesen-Bärenklau ist kurzlebig. Im ersten Jahr wird eine Rosette gebildet. Unter normalen Umständen blüht die Pflanze im Folgejahr. Sie kann aber auch länger leben, wenn der Standorte ungünstig ist, oder wenn die Pflanze vor dem Ende der Blütezeit abgeschnitten wird. Nach der Fruchtbildung stirbt die Pflanze aber endgültig ab und die Vermehrung erfolgt ausschließlich über die Früchte.

Problematik:
Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe (Furanocumarine) löst die Pflanze phototoxische Reaktionen aus. Bei Berührung und Sonneneinstrahlung können sich nach 24-48 Stunden schwere Hautentzündungen mit starker Blasenbildung entwickeln. Die Verbrennungen heilen nur langsam ab und hinterlassen narbenähnliche Hyperpigmentierungen. Aus diesem Grund ist Hautkontakt mit dem Pflanzensaft unbedingt zu meiden!
Die auch für Menschen gefährlichen Furanocumarine werden als Abwehr gegen Pflanzenfresser produziert und sind für verschiedene Tiere giftig.
Vorkommen an Gewässerufern führen zu erhöhter Erosionsgefahr. Das Management und gesundheitliche Folgen des Riesen-Bärenklaus verursachen europaweit massive ökonomische Kosten.
In flächigen Dominanzbeständen wird ein großer Teil des einfallenden Lichts vom Bärenklau absorbiert, sodass die Pflanzen der Krautschicht stark zurückgehen.

Merkmale
Blütenstand von Heracleum mantegazzianum

Der Riesen-Bärenklau wird zwischen 2 und 5 m hoch. Die Hauptdolde kann einen Durchmesser von bis zu 50 (80) cm erreichen.

Die Blätter werden bis 1 (selten bis 3) m lang, sie sind 3-5teilig mit fiederteiligen spitz zulaufenden Abschnitten.

Grundblätter von Heracleum mantegazzianum
Heracleum mantegazzianum: auffallend rotfleckiger Stängel

Der Stängel und auch die Blattstiele sind auffällig rotfleckig und durch raue Behaarung borstig.

Heracleum mantegazzianum: Keimling mit Fruchtschale

Auf den Früchten sind die gut sichtbaren Ölstriemen tropfenförmig verdickt.

Management

Die Verbreitung erfolgt über die Samen (bis zu 50.000 pro Pflanze). Im Umfeld einer einzigen Pflanze kann somit sehr rasch ein dichter Bestand entstehen. Größere Strecken werden mit Hilfe des Menschen überwunden. An Gewässern breiten sich die schwimmfähigen Samen auch selbständig aus.

Die Samen besitzen ein sehr hohes Keimvermögen, das etwa 8-10 Jahre erhalten bleibt. Bis zu ihrer Blüte frühestens im 2. Jahr überwintern die Pflanzen mit Hilfe ihrer massiven Pfahlwurzel. Nach der Blüte und Fruchtbildung sterben sie ab.

Aus dem oberen Wurzelstockbereich regeneriert sich die Pflanze nach Beschädigung wie z.B. Mahd sehr rasch wieder. Verletzungen darunter überlebt die Pflanze jedoch meist nicht.

Vorsicht beim Hantieren, Schutzausrüstung verwenden!

Die Standorte müssen jährlich über mindestens 8 Jahre kontrolliert werden.

    Heracleum mantegazzianum: Ausgestochene und abgeschnittene Pflanzen

    Als erste Maßnahme muss jede weitere Fruchtbildung verhindert werden. Alle vorhandenen Pflanzen werden möglichst früh im Jahr ausgestochen (Wurzelstock in 5-20 cm Tiefe abstechen und herausziehen).

    Materialentsorgung
    • Vor der Fruchtreife abgeschnittenes oder ausgerissenen Material kann ohne weitere Maßnahmen kompostiert werden.
    • Fruchtstände mit reifenden oder bereits reifen Früchten werden verpackt und müssen einer Heißkompostierung unterzogen werden.
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