Die "Faksimiles aus dem Brenner-Archiv" stellen ansprechend und informativ schöne Archivalien des Brenner-Archivs vor (numerierte Auflage 700 Stück).
Mitglieder des Brenner-Forums erhalten sie als Geschenk zugesandt. Interessierte können sie zu einem symbolischen Preis von € 10,- (portofrei) beim Brenner-Forum erhalten. Für die Nummern 13 und 14 müssen wir aufgrund des aufwändigen Stücks den (immer noch symbolischen) Preis von € 15 verlangen.
Die Nummern (1) und (2) sind vergriffen. Hier sind sie zu sehen und zu lesen.
Von manchen Nummern gibt es nur mehr Restexemplare.
Ausnahmsweise wurde wegen der anhaltend großen Nachfrage das Faksimile Nr. 10 zu Georg Trakl in einer Sonderauflage nachgedruckt. Es kann also wieder bestellt werden!
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Nachstehend finden Sie Abbildungen aller Nummern. Von den Titeln bzw. Bildunterschriften aus gelangen Sie zu einer Vergrößerung des Faksimiles und einer Transkription.
Ludwig Wittgensteins Widmung des Tractatus Logico-Philosophicus für Arvid Sjögren
Wer weiß, wie selten Wittgenstein seinen Tractatus (das einzige philosophische Buch, das zu seinen Lebzeiten erschien) weitergab, wie äußerst rar seine Widmungen sind, wird sich freuen, wenigstens einen matten Abglanz davon zu bekommen. Das Original (im Jahre 1985 von den Eigentümern neu gebunden) wurde dem Brenner-Archiv von Annick und Arvid Sjögren geschenkt, hundert Jahre nach seinem Erscheinen. Das Faksimile Nr. 15 ist damit auch eine Dankesadresse. (US, AS)
Erwin Schrödinger >>On Zitterbewegung<<
Im Rahmen der 350-Jahr-Feierlichkeiten hat das Forschungsinstitut Brenner-Archiv einen Ausflug in entfernte, fremde, unendliche Welten, Wellen, Weiten unternommen. Gebhard Grübl und Helmut Ritsch, beide am Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck, geben in einer auch für interessierte Laiinnen und Laien verständlichen Form einen Einblick in Schrödingers Theorienwelt: von seiner bekannten Gleichung im Jahre 1926 bis in die letzten Jahre vor seinem Tod 1961, in denen die als Faksimile vorgelegten Seiten über das Phänomen der „Zitterbewegung“ entstanden sind. Der bisher unbekannte und unveröffentlichte Text gehört zu Schrödingers Teilnachlass im Brenner-Archiv, den Erika Wimmer vorstellt – er enthält unter anderem Gedichte Schrödingers (die die Welt mehr mit dem Gefühl suchen). (US, AS)
norbert conrad kaser. Auswahl 68/69
Das Faksimile Nr. 13 ist eines der Heftchen, die Norbert Conrad Kaser selbst anfertigte, um seine Gedichte zu vermitteln; die Rückseite zeigt seine Handschrift. Die „auswahl 68/69“ ist, wie der Titel verrät, eine Zusammenstellung von Gedichten aus anderen Sammlungen, die durchaus auch Werbezwecken diente. Die anderen Sammlungen waren im Band „Gedichte“ der Kaser-Ausgabe wiedergegeben worden (1988), aber die vorliegende Zusammenstellung ist erst nach Erscheinen der Werkausgabe bekannt geworden. Sie können nun, fünfzig Jahre später und dank anderer Vervielfältigungstechniken, Kasers persönlicher Einladung in seinen Gedichtkosmos folgen. Mehr darüber ist im Begleittext von Joachim Gatterer zu erfahren. (AS, US)
Gerhard Kofler: Arcadia / Arkadien. Auszug aus einem Arbeitsbuch, 1997
Das Faksimile aus dem Brenner-Archiv Nr. 12 bildet ein Arbeitsbuch des Lyrikers Gerhard Kofler nach: Die Umschlagmappe gibt den festen Pappumschlag des Arbeitsbuches wieder, die faksimilierten drei Blätter daraus zeigen Koflers handschriftliche, italienische und deutsche Fassung des ersten Gedichtes aus dem Gedichtzyklus Arcadia / Arkadien (beginnend sozusagen mit Seite 2, endend mit Seite 5 der drei Blätter). Der Begleittext führt anhand dieses Beispiels in Koflers Arbeitsweise und in sein Werk ein, in seine Poetologie der Zweisprachigkeit ebenso wie in seine Bildwelt. Das Faksimile ehrt den Dichter, der vor 10 Jahren (1995) verstarb. Sein Nachlass wird im Brenner-Archiv verwahrt. (AS)
vergriffen
Otto Grünmandl an Peter Zwetkoff, Brief vom 17.1.1949
Der Brief von Otto Grünmandl und Peter Zwetkoff wurde vor dem Beginn ihrer Karrieren geschrieben. Beide sind zwei klassische Künstlerpersönlichkeiten im Geschiebe angeblicher Notwendigkeiten: Sie sind unbeugsam gegenüber jeglicher Verharmlosung des Nazismus, aber auch bedürftig nach Austausch und Bestätigung. Sie schreiben beide, senden einander Gedichte, entwickeln sich dann in eigene Richtungen: Zwetkoff als Hörspiel- und Filmkomponist arbeitet an der Verbindung von Wort und Musik, Grünmandl als Satiriker auf der Bühne an der Zuspitzung des Wortes. Eine gemeinsame Arbeit, „Der Gefangene“ von 1956 (die Umschlagmappe zeigt ein Stück einer Fassung der Komposition), wird für beide ein öffentlicher Erfolg. Der Beitext führt die Entwicklungen aus und beleuchtet die Zusammenhänge. (AS)
Georg Trakl an Ludwig v. Ficker, 27. Oktober 1914 - sein letzter Brief -
- wieder bestellbar (Sonderauflage 2020) -
Georg Trakl starb in der Nacht vom 2. auf den 3. November nach einem durch die Kriegsereignisse ausgelösten psychischen Zusammenbruch in der psychiatrischen Abteilung des k. u. k. Garnisonsspitals in Krakau. Sein Tod jährt sich 2014 zum 100. Mal und fällt – den Ereignissen gemäß – mit dem allgemeinen Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkriegs zusammen. Zugleich feiert das Forschungsinstitut Brenner-Archiv sein 50jähriges Bestehen. Der Kryptonachlass Georg Trakls im Nachlass Ludwig Fickers ist einer der wertvollsten Bestände in unserem Archiv, und so bot sich als Faksimile des Jahres Georg Trakl an. Eberhard Sauermann, u.a. Mitherausgeber der Georg Trakl-Edition „Innsbrucker Ausgabe“, hat das Stück ausgewählt und den Begleittext verfasst. Es handelt sich um den letzten Brief Georg Trakls, den er – noch nach dem berühmten „Testamentsbrief“ – an Ludwig von Ficker in Innsbruck schickte. Darin sind zwei Gedichte enthalten, „Traum des Bösen“ und ein Gedicht, das Trakl im vorliegenden Brief von „Menschliches Elend“ in „Menschliche Trauer“ umbenannte und auch überarbeitete. (d. Hg.)
Markus Vallazza an Kristian Sotriffer, Ansichtskarte vom 2.1.197[1]
Das „Faksimile aus dem Brenner-Archiv“ Nr. 9 erinnert an die Wiederkehr des 80. Geburtstags und des 10. Todestages des Kunstkritikers Kristian Sotriffer. Das faksimilierte Stück ist eine illustrierte Postkarte, auf der Bildseite mit einer surrealistisch konnotierten Fotografie von Jean-Philippe Charbonnier, auf der Schriftseite mit einer Mitteilung des Graphikers und Malers Markus Vallazza an Sotriffer, geschrieben in Paris Anfang Jänner 1971, wo er Sartre kennengelernt hatte. Der Beitext von Christine Riccabona beschäftigt sich mit dem Kennenlernen, dem Kontakt und dem Austausch zwischen Sotriffer und Vallazza. Er zeigt die Bewegung Sotriffers vom Künstler und Literaten hin zum Kritiker, der das Werden und den Erfolg eines Künstlers mit innerem Verständnis begleitet. Auf der Umschlagmappe ist der erste Artikel Sotriffers über Vallazza und dessen Ausstellung in der Wiener Secession 1970 abgebildet, der Sotriffers Interesse und Kenntnis verrät. (d. Hg.)
Franz Tumler an Hermann Stuppäck, Brief vom 3.12.1960
Der Begleittext von Johann Holzner entfaltet die Mitteilungen des Briefes u.a. vor dem Hintergrund von Tumlers Poetik, die "Nachprüfung" und "Aufschreibung" als literarische Methode gegen das gesetzt hat, was in dem Brief unter Anführungszeichen genannt wird: die Politik – stellvertretend für sämtliche möglichen ideologischen Vereinnahmungen. Der Brief ist damit auch Stuppäck, der wie Tumler, weit mehr als Tumler, in die NS-Diktatur eingebunden gewesen war, "ins Stammbuch" geschrieben; dass dies freundschaftlich gelingt, dürfte auch eine Folge der reflexiven Form Tumlers sein. (AS)
Paul Feyerabend an Wolfgang Stegmüller, vermutlich 28. Juli 1970
In dem Brief kündigt das enfant terrible der Wissenschaftstheorie unter anderem das Erscheinen seines mittlerweile berühmten Buches "Against Method" an.
Titelblatt des Typoskripts Das Wesen der Revolution 1848/1948 von Paul Engelmann
Faksimiliert wurde das Titelblatt des Typoskripts "Das Wesen der Revolution 1848 / 1948" von Paul Engelman(n). Der Begleittext von Judith Bakascy, Allan Janik und Ursula Schneider gibt ihm seinen Kontext: welche Parallelen der Emigrant Engelmann zwischen den historischen Jahren 1848 und 1948 zog, und was er daraus an Empfehlungen für den sich in jenem Jahr konstituierenden Staat Israel ableitete. Angesichts der Erkenntnisse, Rückblicke und Bilanzen, die heuer unter dem Motto "60 Jahre Israel" gezogen wurden, atmet Engelmanns Text die Atmosphäre des Beginns. Sein sozialromantischer Ansatz lässt sich aber desto weniger als Utopie abtun, je ernster sein humanistischer Appell genommen wird, ein Humanismus genuin österreichischer Provenienz. (AS)
Ein Selbstporträt von Christine Busta (14.11.1966)
Ein rauer Wind...Ein Gedicht von Max Riccabona aus dem Polizeigefängnis (1941)
Christine Lavant an Tuvia Rübner, Brief vom 8.9.1956
"diverse" an Ludwig von Ficker, Postkarte (20.11.1913)
(vergriffen)
Kein Text - allein die Namen von Paul Bading, Hans Brecka, Ernst Deutsch, Victor Frh. V. Dirsztay, Albert Ehrenstein, Paul Engelmann, Henny Herz, Karl Kraus, Adolf Loos, [Dr. Seitz?], Cenzi Sild, Hannes Sild und Georg Trakl finden sich auf dieser Karte. Was waren Anlass und Absicht, welche persönlichen und kulturgeschichtlichen Konstellationen bilden sich ab? Der Begleittext von Walter Methlagl gibt Antworten auf diese Fragen.
Ludwig Wittgenstein an Ludwig von Ficker, Brief vom 14.7.1914
(vergriffen)
An dieser Stelle möchten die Herausgeberinnen Herrn Hugo Steiger (Steigerdruck, Axams) ihren persönlichen Dank aussprechen. Ohne seine Kunstfertigkeit und ohne seine Bereitschaft, Geduld, Bemühungen (die unbezahlbar sind und als eigene Form des sponsoring gelten dürfen) wären die Faksimiles nur halb so schön!
Einige Reaktionen:
"... vielen Dank für die Zusendung, die Vallazza-Postkarte ist ein sehr schönes Dokument, und die Erläuterungen von Christine Riccabona sind überaus erhellend und spannend - großes Kompliment!" (Robert Huez, 17.12.2012)
"Die Gestaltung des 'Faksimiles' aus dem Brennerarchiv scheint mir optisch und haptisch gelungen zu sein!" (Markus Vallazza, 29.12.2012)
"Eurem Drucker können wir nur großes Lob aussprechen, haben wir doch tatsächlich versucht, den verknitterten Brief von Franz Tumler [Nr. (8)] glatt zu streichen, und die Postkarte mit der 'plastischen' Briefmarke [Nr. (9)] zunächst für das Original gehalten!" (Gertrut und Hermann Weidner, 9.1.2013)