Newsletter Nr. 37/2024 des Forschungsinstituts Brenner-Archiv

Verlängert bis 14. Februar 2025

Die Fotografin Charlotte Joël (1887–1943)
Originale und Reproduktionen aus der Karl Kraus-Sammlung Friedrich Pfäfflin

 

Ausstellung Charlotte Joël

Charlotte Joël eröffnete 1916 mit Marie Heinzelmann in Berlin-Charlottenburg ein „Atelier für moderne Photographie“, in dem sie Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich, Gustav Landauer oder Walter Benjamin und ab dem Frühjahr 1921 bis 1930 immer wieder auch Karl Kraus porträtiert hat. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurde sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mit Berufsverbot belegt. Trotz sich weiter verschlechternder Zeitumstände entschied sie sich gegen eine Emigration. Im April 1943 wurden Clara Grunwald und Charlotte Joël ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sich ihre Spur verliert.

Die von Markus Ender kuratierte Ausstellung rückt zum ersten Mal die bis vor kurzem vergessene Fotografin in den Fokus. Sie zeigt in einer repräsentativen Auswahl Exponate aus der Sammlung Pfäfflin, die das Werk der Fotografin und ihre Beziehung zu Karl Kraus illustrieren. Eine Besonderheit stellt ein aus britischem Privatbesitz stammendes Fotoalbum dar, das erst vor wenigen Monaten entdeckt worden ist und als Leihgabe erstmals für die Dauer der Ausstellung gezeigt wird. Daneben werden Materialien präsentiert, die Friedrich Pfäfflin zur Dokumentation von Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Fotografin in jahrzehntelanger Arbeit gesammelt hat.

Die Ausstellung wird noch bis 14. Februar 2025 während der Öffnungszeiten des Brenner-Archivs gezeigt; Führungen sind nach Absprache jederzeit möglich.

Der Band „Das Werk der Photographin Charlotte Joël“ mit Porträts von Walter Benjamin bis Karl Kraus, von Martin Buber bis Marlene Dietrich (hg. von Werner Kohlert und Friedrich Pfäfflin, Wallstein 2019) kann vor Ort erworben werden.

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