Newsletter Nr. 38/2025 des Forschungsinstituts Brenner-Archiv
Moränen neben den Gletscherzungen der Geschehnisse. Maria Lassnig und die Literatur

Maria Lassnig (1919–2014) gehört zu den wichtigsten Künstlerinnen Österreichs des 20. Jahrhunderts. Kennzeichnend für ihr Werk ist vor allem der Begriff „Körperbewusstsein“ oder „Body Awareness“. Während das bildnerische Werk Maria Lassnigs mittlerweile internationale Bekanntheit erlangt hat, ist ihr umfangreicher schriftlicher Nachlass größtenteils unbekannt. Dieser umfasst zahlreiche Texte, die Lassnigs bildnerisches Schaffen von Anfang an begleiten und von eigenständiger literarischer Qualität sind.
Als leidenschaftliche Leserin fühlte Lassnig eine emotionale Nähe zu Ingeborg Bachmann, aber ebenso zu Friederike Mayröcker. Befreundet war sie mit Paul Celan. Mit Michael Guttenbrunner verband sie eine Liebesbeziehung, ebenso mit Oswald Wiener. Sie stand der Wiener Gruppe im Nachkriegswien nahe und besuchte deren Literarische Cabarets. Lebenslang bewunderte sie die Literatur Peter Handkes, insbesondere seine mehrbändigen Tagebücher.
Die Ausstellung ist von 25. April bis 3. Juli 2025 vor und nach den Veranstaltungen des Literaturhauses am Inn sowie nach Vereinbarung zugänglich.