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Mit Felix Mitterer auf der Alm bei Kirchberg

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Das hier abgebildete Foto zeigt den jungen Felix Mitterer (geb. 1948). Die Almen, die er mit seiner Ziehmutter im Sommer zur Bergbauernarbeit bezog, waren beliebte Orte für die Sommerfrische. Diesen Umstand wusste sich Mitterers Adoptivmutter zunutze zu machen, indem sie ihn als Tiroler Bub kleidete und ihn als solchen mit den Gästen in Kontakt treten ließ. In Kombination mit den typisch bergbäuerlichen Speisen und Getränken und dem urigen Alm-Leben der Landbevölkerung entwickelte sich eine eigene Kulisse für die Sommerfrische in den Bergen und damit, aus der Sicht von Felix und seiner Familie, eine nötige Einnahmequelle.

FIBA, Sig. 018-081-023-004
Mitterers Beschreibungen in seiner Autobiographie lassen ein klares Bild vom Verständnis der Tiroler Landwirte und Landwirtinnen hinsichtlich des Vermarktungspotentials ihrer Traditionen entstehen. Wenngleich aus seinen weiteren Ausführungen hervorgeht, dass es sich im konkreten Fall um die Fleckalm handelt, so zeigen die Unsicherheiten betreffend das Entstehungsjahr des Fotos und die Bildunterschrift „Auf der Alm, ca. 1955“ ganz deutlich, dass solche Ereignisse an mehreren Almen über die Jahre hinweg stattgefunden haben und damit zum üblichen landwirtschaftlichen Alltag gehörten. Dies lässt darauf schließen, dass die Almbewirtschaftung und die touristische Funktion eines idyllischen Almorts grundsätzlich verflochten waren (und sind).

Felix Mitterers vielschichtiger Blick auf den Tourismus in Tirol erlangte vor allem durch sein Drehbuch zum vierteiligen Fernsehfilm Die Piefka-Saga (1989–1992) großes Aufsehen und damit Berühmtheit. 

Anna-Dorothea Nussbaumer

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Literatur

Felix Mitterer: Mein Lebenslauf. Innsbruck, Wien: Haymon, 2. Auflage 2018. (Abbildung S. 16, Zitate S. 16 und 17.)

Felix Mitterer, Foto des Autors: Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Vorlass Felix Mitterer, Sig. 018-081-023-004.

 


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