Carla Ostermayer, M.A.

Zur Person

Portrait Carla Ostermeyer

Seit 12/2021 | Kollegiatin des Doktoratskolleg „Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in Transformation: Räume – Relationen – Repräsentationen“ der Forschungsplattform Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck an der Universität Innsbruck. 

Seit 06/2021 | Doktorandin an der Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften der Universität Innsbruck. Dissertationsprojekt Arbeitstitel: Die Bedeutung von Natur als Sicherheitsversprechen. Rechtspopulistische Antworten auf postfordistische Krisen. Betreuerin: Univ.-Prof. Gundula Ludwig. 

10/2016 – 03/2021 | M.A. Politikwissenschaft Universität Bremen. Titel der Masterarbeit: Anstieg des Antifeminismus im 21. Jahrhundert in Deutschland – Eine theoriegeleitete Analyse

10/2021 – 09/2016 | B.A. Politikwissenschaft und Humanities Technische Universität Dresden. Titel der Bachelorarbeit: Was ist Bürger*innenschaft? – Eine Rekonzeptualisierung des Bürger*innenbegriffs von Engin F. Isin und die Proteste von Geflüchteten.

Promotionsprojekt

Funktion von Natur in rechten Ideologien

Rechte Ideologien in Deutschland sind auf Naturbilder zentriert. Sie verbreiten das Phantasma von angeblich natürlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern, Rassen und Nationen. Gesellschaftliches wird dadurch zur Natur verklärt, worüber der konstruierte Charakter verschleiert wird und der Anschein von Unveränderbarkeit erweckt wird. Meine Dissertation geht der Frage nach, welche Funktionen dieser konstante Rückgriff auf die Natur in rechten Ideologien erfüllt. Die Arbeit ist im Bereich der Politischen Theorie und Geschlechterforschung verortet. Meine Dissertation ist vorrangig ein Beitrag zu einer feministisch-materialistischen Gesellschaftstheorie. Entsprechend arbeite ich primär theoretisch, um die krisenhaften Verhältnisse zwischen Kapitalismus, Gesellschaft, Geschlecht und Natur zu erfassen. Zentrale Referenztheorien meiner Arbeit sind Theorien gesellschaftlicher Naturverhältnisse, ausgehend von der ersten Generation der Kritischen Theorie zu aktuelleren Theorien gesellschaftlicher Naturverhältnisse und deren feministische Erweiterung. Der Bezugsrahmen stellt Deutschland dar. Im Zentrum der Analyse steht eine vermeintlich ‚natürliche Ordnung‘, bzw. Rückbezug auf eine vor-gesellschaftliche und vor-politische Natur, welche zentraler Bestandteil rechter Ideologien ist. In meiner Arbeit analysiere ich theoriegeleitet, welche Funktion dieser Rückbezug auf die Natur in rechten Ideologien hat. Dafür zeige ich zum einen die ideologische Kontinuität im rechten Sprechen über Natur auf. Zum anderen verdeutliche ich, dass es in Zeiten von ökonomischen und ökologischen Krisen ‚ein Zurück zu‘ und einen regressiven Bezug auf die Natur gibt. Natur dient als Ideologie der Stabilität im Kapitalismus. Kapitalismus selbst, so die These, kommt nie ohne Naturbezug und gleichzeitige Naturbeherrschung aus. Elemente davon werden in rechten Ideologien dann aufgegriffen und aktiviert. Ich gehe demnach davon aus, dass rechte Ideologien nicht das andere in der Moderne sind, sondern der Moderne inhärent sind. Die Herrschaftslogiken der Moderne spitzen sich in rechten Ideologien und Diskursen zu. Dies möchte ich in meiner Arbeit in Bezug auf die Natur in rechten Ideologien veranschaulichen.

Forschungsinteressen

  • Antifeminismus und radikale Rechte
  • Feministische Gesellschaftstheorie
  • Kapitalismus und Krise
  • Gesellschaftliche Naturverhältnisse

Publikationen

  • Ostermayer, Carla (2023): Rezension von Karin Bischof: Demos- und Wir-Konstruktionen und die Transformation der Demokratie. Intersektionale Analysen. In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 32 (1), 144-146.

  • Ostermayer, Carla (2022): Rezension von Moritz Altenried, Julia Dück, Mira Wallis (Hg.): Plattformkapitalismus und die Krisen der sozialen Reproduktion. In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 31 (1), 139–141.

  • Ostermayer, Carla (2021): Eine gesellschaftstheoretische Perspektive auf den Anstieg von Antifeminismus in Deutschland. In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 30 (2), 149–156.

Vorträge

  • 10.07.2024  - Vortrag: „Societal Order Through Nature? Reflections on the Domination of Nature in Right-Wing Ideologies“.Im Rahmen des Panels „Un/certain Times for the ‘Natural Order’? Queer-Feminist Critiques of Authoritarian Phantasms and Emancipatory Rebuttals“. Konferenz „European Conferene on Politics and Gender“ vom 08.-10.07.2024 Ghent University, Belgien

  • 25.06.2024 - Vortrag „Die Rückkehr des Naturschrecks - Naturbeherrschung und die radikale Rechte in Zeiten der Klimakrise“. Im Rahmen des Panels „Crisis Management as a Struggle over (Democratic) Sovereignty“. Sommer School „Multi-Crisis Around the World“ vom 24.-26.06.2024 Graduate School Global and Area Studies Universität Leipzig

  • 24.05.2024 - Vortrag „Funktion von Natur in rechten Ideologien“. Im Rahmen der Tagung „Die Gegenwart des Faschismus“ Rosa-Luxemburg-Stiftung. Berlin

  • 22.03.2024 - Workshop „Gesellschaftstheoretische Perspektiven auf die aktuelle Anziehungskraft des Antifeminismus“ FLINTA-Fachtagung „Gemeinsam gegen Antifeminismus“ BDKJ. Frankfurt a.M.

  • 28.02.2024 - Vortrag „Antifeminismus und der Kampf für die ‚natürliche Ordnung’ der Geschlechter“.  AG-Input Regensburg

  • 18.09.2023 - Vortrag „Gesellschaftliche Ordnung durch Natur?“ Überlegungen zur Naturbeherrschung in rechten Ideologien“. Im Rahmen des Panels „Verunsicherung einer ‚natürlichen Ordnung‘. (Queer-)Feministische Un/Gewissheiten“. Internationaler Kongress der Politischen Theorie „Politische Theorie in Zeiten der Ungewissheit“ vom 27.-29.09.2023 Universität Bremen

  • 13.09.2023 - Vortrag „Gesellschaftliche Ordnung durch Natur?“ Überlegungen zur Naturbeherrschung in rechten Ideologien“. Im Rahmen des Panels „Unsichere Zeiten für die ‚natürliche Ordnung‘? Queer-feministische Kritiken autoritärer Phantasmen und emanzipatorische Erwiderungen“. Dreiländertagung „Zeitenwende - Politik(Wissenschaft) in unsicheren Zeiten vom 11.-13. September Johannes Kepler Universität Linz

  • 28.02.2023 - Moderation der Podiumsdiskussion „Feministische Perspektiven auf kapitalistische Krisen mit Akteur*innen aus Theorie und Praxis, Schwerpunkt Kampf um (Wohn)Raum“. Organisiert durch den feministischen Streik Bremen.

  • 31.01.2023 - Kommentar bei der Innsbrucker Gender Lecuture „Digitale Plattformen, Arbeit und die Krise der sozialen Reproduktion.“ Universität Innsbruck

  • 20.01.2023 - Moderation der Podiumsdiskussion zum Thema „Reichtum des Öffentlichen:  Warum Sorgeinfrastrukturen nicht in Konzernhand gehören - das Beispiel der Altenpflege“. Im Rahmen der Konferenz „Sorgende Städte“ in Bremen organisiert durch die Rosa Luxemburg Stiftung

  • 14.12.2022 - Universität Hamburg. „Eine kurze Einführung in die Ideologie des Antifeminismus.“ Im Rahmen der Vortragsreihe „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ im WS 22/23
  • 29.09.2022 - Universität Innsbruck. Vortrag zum Thema „Die Bedeutung von Natur als Sicherheitsversprechen. Rechtspopulistische Antworten auf postfordistische Krisen.“ Im Rahmen der Klausur des Doktoratskolleg Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in Transformation
  • 01.06.2022 - Universität Münster. Vortrag zum Thema „Die Bedeutung von Natur als Sicherheitsversprechen. Rechtspopulistische Antworten auf postfordistische Krisen.“ Im Rahmen des Kolloquiums der Forschungsgruppe Gouvernementalität.

Lehre

  • WiSe 2023/2024 | Lehrauftrag für das Einführungsseminar „Feministische theoretische Perspektiven auf das Verhältnis von Geschlecht, Kapitalismus und Krisen“ | Zertifikat Gender Studies Universität Köln

  • SoSe 2023 | Lehrauftrag für den Lektürekurs „Geschlechterverhältnisse im Kapitalismus“  | Institut für Politikwissenschaft Universität Münster

  • SoSe 2021 (online) | Übung „Einführung in die Politische Theorie“ (Institut für Interkulturelle und Internationale Studien Universität Bremen)

Kontakt

Mail: Carla.Ostermayer@student.uibk.ac.at

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