Forschungsperspektiven
Das Doktoratskolleg „Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in Transformation: Räume -Relationen - Repräsentationen“ untersucht Transformationen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen in ihren historischen, räumlichen und wechselseitigen Beziehungen, Bedingungen und Wirkungen.
Dazu werden neue und neuere Forschungsperspektiven, die eine deutliche Schnittmenge mit der kritischen Geschlechterforschung bilden, etwa die Postcolonial Studies, die Disability, Queer und Refugee Studies, die kritische Männlichkeitsforschung, die Science und Technology Studies, sowie die Cultural Studies, ebenso wie die Landscapes oder Urban Studies relevant gemacht, um Transformationsprozesse im framework von RÄUMEN, RELATIONEN und REPRÄSENTATIONEN zu untersuchen. Letztere können als Vektoren der Beharrung ebenso wie der Veränderung von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen auftreten. Das macht die Befassung mit ihnen interessant und vielschichtig erkenntnisfördernd.
Die in unterschiedlichen Disziplinen entwickelten theoretischen Ansätze zur Untersuchung von Räumen, Relationen und Repräsentationen werden im interdisziplinären Austausch zur Untersuchung gerade der Transformationsprozesse von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen fruchtbar, z.B. wenn die Analyse relationaler Ungleichheit um Aspekte des Räumlichen erweitert werden oder wenn literatur- und/oder wissenschaftsgeschichtliche Analysen der Repräsentation von Geschlecht diese in Relation zu weiteren Kategorien des Sozialen setzen.
RÄUME werden hier als geografische und insbesondere als soziale und kulturelle Handlungs- und Ereigniskoordinaten gefasst, aber auch als physische Orte des Aus- und Einschlusses sowie des Übergangs bestimmt, die als Grenzen, Barrieren und Facilitatoren von Teilhabe wirken. RELATIONEN wiederum werden als Verbindungen realer Personen, Akteure und Aktanten ebenso verstanden wie als Zusammenhang individueller Subjektwerdung und gesellschaftlicher Subjektpositionierung, die alte wie neue Ungleichheiten, Hierarchien und Grenzziehungsprozesse sowie bestehende Handlungsfähigkeit stärken aber auch schwächen können; und schließlich werden REPRÄSENTATIONEN als sinnstiftende, legitimierende und delegitimierende Symbolsysteme, diskursive Formationen und literarische oder mediale Narrative definiert, die das Potential besitzen, gewaltvolle Subjektivierungsformen, Sozialverhältnisse und Wissensordnungen zu schaffen, zu stabilisieren aber eben auch zu transformieren.
Das Doktoratskolleg legt dabei einen seiner Schwerpunkte auch auf die Gegenwart und Geschichte gelungener, missglückter, erfolgreicher, glückloser oder auch versäumter Lösungs-versuche und transformativer sozialer Kämpfe und Bewegungen.
Die Statuten des Doktoratskollegs sind hier einsehbar.