Flusskrebse sind eine artenreiche (>640 Arten weltweit) und sehr alte (>200 Mill. Jahre) Ordnung innerhalb der Crustacea. Sie sind die größten wirbellosen Tiere unserer Binnengewässer und beeindrucken auch wegen ihrer auffälligen und bizarren Gestalt. Vielfältige Anpassungen an unterschiedlichste Lebensräume (von aquatisch bis terrestrisch) belegen ihren evolutiven Erfolg. In dieser LV werden Flusskrebse als Modellorganismen verwendet, um wesentliche Themen der Zoologie und Ökologie sowie deren Anwendung in Wissenschaft und Praxis zu diskutieren.
Dazu gehören: Phylogenie und Evolution der Flusskrebse, ihre weltweite Verbreitung, ihre postglaziale Verbreitung in Europa, Funktionelle Anatomie, Funktionelle Morphologie, Reproduktion und Entwicklung, Häutung, Wachstum, Fekundidät, Krebszucht, Ökologie der Flusskrebse und ihre Rolle im Nahrungsnetz, Flusskrebse als "ecological engineers", "keystone species concept", Neozoa, Krankheiten, Krebspest, Symbiosen, Artenschutz (IUCN, FFH-Richtline der EU, Naturschutzgesetze, usw.). Im Seminar recherchieren und präsentieren die Studierenden Fallstudien, um am Beispiel der Flusskrebse einen Einblick in die Vielfalt tierischer Organismen und ihrer Lebensformen, ihrer Anpassungen, organismischen Modifikationen und Funktionsmechanismen und die wesentlichen Komponenten moderner Artenschutzprojekte zu erhalten.

Modulverantwortlicher:

Leopold Füreder (leopold.fuereder@uibk.ac.at)