Die Preisträger*innen der SOWI-Fachpreise 2023 für VWL sind:
1. Preis
Moritz Spoeck, Akademisches Gymnasium Innsbruck
Austria’s Governmental Subsidies during the COVID-Crises from March 2020 to September 2021 with the example of Austrian Airlines
2. Preis
Helena Erhart, Oberstufenrealgymnasium Schillerstraße, Feldkirch
Alkoholkonsum unter Jugendlichen in Vorarlberg
3. Preis
Markus Zerlauth, Bundesgymnasium Bludenz
Haben wir genug zu essen? Analyse der Lebensmittelgrundversorgung in Vorarlberg
Die Preisträger*innen der SOWI-Fachpreise 2023 für BWL sind:
1. Preis
Veronika Dragaschnig, Luisa Felder und Ida Meusburger, Handelsakademie der Bezauer Wirtschaftsschulen in Vorarlberg
Karriere mit Lehre – Evaluierung des Lehrimages im Bregenzerwald
2. Preis
Anna Stecher, Bundeshandelsakademie Innsbruck
Nachhaltiges Marketing
3. Preis
Daniel Hirsch und Paula Lechner, HTL Anichstraße in Innsbruck
Reservative – Reservierungen automatisiert, systematisiert und organisiert in einem System
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Hier eine kurze Zusammenfassung der Inhalte der prämierten Arbeiten:
1. Preis VWL: Moritz Spoeck
Am Beispiel der Austrian Airlines diskutiert Moritz Spoeck in seiner von Matthias Danninger betreuten Arbeit "Austria’s Governmental Subsidies during the COVID-Crises from March 2020 to September 2021 with the example of Austrian Airlines" die Wirkungsweise einer staatlichen Subvention. Die staatliche Subvention an Austrian Airlines war durch hohe entgangene Umsätze und den drohenden Konkurs aufgrund des wegen Covid stark eingeschränkten Flugverkehres motiviert. Anhand eines Angebots- und Nachfragediagramms skizziert Herr Spoeck den durch die Pandemie bedingten Nachfrage- und Angebotsrückgang von Flugtickets und den daraus resultierenden Rückgang in den Erlösen. In einem weiteren Schritt wird thematisiert, wie eine staatliche Subvention das Angebot an Flugtickets verändert. Herr Spoeck berücksichtigt weiters, das Nachfrage- und Angebotsreaktionen auch von der Preiselastizität der Nachfrage und des Angebotes abhängen. Die Reaktion der Nachfrage nach Flugtickets auf eine Preis- und eine Einkommenserhöhung wird aus Daten einer eigens generierten Umfrage ermittelt.
Herr Spoeck kommt zum Schluss, dass Austrian Airlines aufgrund der elastischen Nachfrage und reduzierten Haushaltseinkommen keine Möglichkeit hatten, ihre entgangenen Umsätze durch höhere Ticketpreise zu kompensieren und dass die staatlichen Subventionen den Konkurs des Unternehmens verhindern konnte.
2. Preis VWL: Helena Erhart
Helena Erhart startet Ihre von Luitgard Pintaric Küng betreute vorwissenschaftliche Arbeit "Alkoholkonsum unter Jugendlichen in Vorarlberg" mit der Beobachtung, dass „im Ländle“ regelmäßiger Alkoholkonsum der Norm entspricht. Diese Feststellung führt sie zur Frage nach den gesundheitlichen Folgen von Alkoholkonsum und deren Wahrnehmung seitens der Bevölkerung. Die vorwissenschaftliche Arbeit beleuchtet daher im ersten Teil die temporären und andauernden psychischen, physischen und sozialen Folgen des übermäßigen Konsums alkoholischer Getränke. Anhand einer für das Projekt erstellten Umfrage untersucht Frau Erhart im zweiten Teil der vorwissenschaftlichen Arbeit das Konsumverhalten Jugendlicher und junger Erwachsener in Vorarlberg. Mittels einer online-Umfrage wurden über 1200 Personen im Alter von 12-24 Jahren zum Einstiegsalter, zu Häufigkeit & Motivation des Alkoholkonsums, wo und mit wem Alkohol konsumiert wird und ob sich am Status quo des Alkoholkonsums etwas ändern sollte, befragt. Frau Erhart verwendet die Daten aus der Befragung, um verschiedene Aussagen zu den gesundheitlichen und sozialen Folgen, der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu und begünstigende Faktoren des übermäßigen Alkoholkonsums mit konkreten Zahlen aus Vorarlberg zu unterstreichen. Basierend auf den Ergebnissen aus der Umfrage in Vorarlberg sieht Frau Erhart die Notwendigkeit, die Suchtvorbeugung in Vorarlberg auszubauen.
3. Preis VWL: Markus Zerlauth
Markus Zerlauth geht in seiner von Barbara Winkler betreuten Arbeit "Haben wir genug zu essen? Analyse der Lebensmittelgrundversorgung in Vorarlberg" der Frage nach, ob die Lebensmittelgrundversorgung in Vorarlberg im Falle eines Notfalls gesichert ist. Um diese Fragestellung zu beantworten, bedient sich Herr Zerlauth verfügbarer Sekundärdaten für Österreich. Aus dem vorhandenen Zahlenmaterial wird anhand von weiteren Informationen aus Printmedien und TV anteilige Werte für Vorarlberg berechnet. Zur kritischen Hinterfragung der Werte für Vorarlberg werden Experteninterviews durchgeführt. Um ein Stimmungsbild bezügl. der gesellschaftlichen Bedeutung und Rolle der Selbstversorgung zu gewinnen, diskutiert Herr Zerlauth einerseits die Ergebnisse einer aktuellen Marktbefragung zu diesem Thema und beschreibt andererseits die Aussagen von Vertreter*innen aller Parteien.
Basierend auf den gesammelten Informationen kommt Herr Zerlauth zum Schluss, dass Vorarlberg nicht in der Lage ist, sich im Notfall mit Grundnahrungsmittel selbst zu versorgen. Die Ursache darin werden in einer dominanten Milchwirtschaft und der topografischen Lage Vorarlbergs gesehen. Angeregt wird, durch gezielte Förderungen auch andere landwirtschaftliche Formen wie Acker, Obst- oder Gemüsebau zu festigen, um so den Selbstversorgungsgrad Vorarlbergs zu erhöhen.
1. Preis BWL: Veronika Dragaschnig, Luisa Felder und Ida Meusburger
Die Arbeit „Karriere mit Lehre – Evaluierung des Lehrimages im Bregenzerwald“ von Veronika Dragaschnig, Luisa Felder und Ida Meusburger an der Handelsakademie der Bezauer Wirtschaftsschulen in Vorarlberg, betreut von Mario Hammerer, befasst sich mit dem Mangel an jungen Menschen, die sich für eine Lehre interessieren, und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel in vielen Branchen. Die drei Autorinnen analysieren einerseits, wie dieses Problem zustande gekommen ist. Dazu haben sich die Autorinnen die historische Entwicklung der Lehre angesehen und auch eine Schüler*innenbefragung zum Image der Lehre durchgeführt. Andererseits entwickelten die Autorinnen gemeinsam mit drei Partnerunternehmen Strategien, um junge Menschen besser über diverse Lehre-Möglichkeiten zu informieren und sie für einen Lehrberuf zu motivieren. Sie planten dafür u.a. Werbevideos für die Lehre in den drei Unternehmen und entwickelten die Lehrveranstaltung „Lehre on Tour“, bei der Jugendlichen die Möglichkeit geboten wurde, durch eigenes Ausprobieren die Lehre in den drei Unternehmen kennen zu lernen. Damit haben sie ein sehr kreatives Konzept entwickelt und umgesetzt um bei Jugendlichen wie auch den Firmen Berührungsängste und Vorurteile abzubauen. Dieses Konzept hat jedenfalls das Potential, in der Zukunft vermehrt zum Einsatz zu kommen, und damit mehr Jugendliche für einen Lehrberuf zu begeistern.
2. Preis BWL: Anna Stecher
Die Arbeit Nachhaltiges Marketing von Anna Stecher an der Bundeshandelsakademie Innsbruck, betreut von Karolina Bucher, befasst sich mit Möglichkeiten und Herausforderungen rund um nachhaltiges Marketing. Die Arbeit beeindruckt durch eine umfassende Diskussion bestehender Ansätze und Studien zu dieser Thematik, die ergänzt wird durch einen umfangreichen Praxisteil, in dem die Autorin Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei der Firma M-Preis analysierte, u.a. im Rahmen einer Warenkorbanalyse, und zudem weiterführende Maßnahmen für M-Preis entwickelte. Die Autorin geht dabei durchaus kritisch und reflektiert mit diesem Thema um, indem sie zum Beispiel auch auf die Gefahren des „Greenwashings“ verweist und für den konkreten Praxisfall diskutiert, wie diese Gefahr vermieden werden kann.
3. Preis BWL: Daniel Hirsch und Paula Lechner
In der Arbeit „Reservative – Reservierungen automatisiert, systematisiert und organisiert in einem System“ von Daniel Hirsch und Paula Lechner an der HTL Anichstraße in Innsbruck, betreut von Albert Greinöcker und Monika Reiterer, entwickelten die Autor*innen ein System für automatisierte Tischreservierungen in der Gastronomie. Das entwickelte Reservierungssystem kann zeitaufwändige, und damit eben auch personalaufwändige, Arbeitsschritte übernehmen. Im Zuge des Entwicklungsprozesses gemeinsam mit Personen aus der Gastronomie-Praxis führten die Autor*innen neben der technischen Entwicklung dieser Anwendungsweise von „smarter Technologie“ eine Marktanalyse durch und erarbeiteten einen Business Plan.