Das Innsbruck Center for Philosophy of Religion (ICPR) erforscht aus einer philosophischen Perspektive sowohl das Phänomen Religion in all seinen Facetten als auch die allgemeineren philosophischen Themenfelder, die hierfür grundlegend sind. Letztere umfassen z. B.: Erkenntnistheorie, Ethik, philosophy of mind, Metaphysik, feministische Ansätze und Wissenschaftstheorie.
Religion ist ein wichtiger Aspekt der menschlichen Kultur und des menschlichen Weltverständnisses. Sie kann sowohl zum Guten aber auch zum Schlechten genutzt werden -- denken Sie etwa einerseits an Intoleranz, Terrorismus oder den Missbrauch religiöser Autorität, und andererseits an die Lehren des intrinsischen Werts aller Geschöpfe oder an den Einsatz von Religionen für Weltfrieden oder soziale Gerechtigkeit. Unsere Forschungsfragen beschäftigen sich mit Themen wie: Was sind Religion und verwandte Phänomene, welche Formen von Erkenntnis können sie bieten oder wie können sie missbraucht werden, um dasVerstehen zu verzerren, auf welchen Denksystemen oder Ideologien beruhen sie, welche ethischen Werte liegen ihnen zugrunde, wie wirken sich Machtstrukturen in religiösen Kontexten aus und wie können wir uns selbst als religiöse oder säkulare Menschen in einer pluralen Gesellschaft positionieren? Darüber hinaus forschen wir zu relevanten grundlegenden Fragen wie z. B. welche Erkenntnis- und Rationalitätsformen es überhaupt gibt, wie Machtstrukturen generell funktionieren, wie die Wissenschaft und andere gesellschaftliche Institutionen im Vergleich zur Religion funktionieren usw.
Vision
Unsere Vision ist es, vernunftgeleitete und weltoffene Gespräche zu Religion und den damit einhergehenden grundlegenden Themen zu ermöglichen. Diese Vision erfüllen wir durch eine starke Präsenz in der internationalen Forschungscommunity, zahlreichen, hochkarätigen Publikationen, Forschungsaufenthalten, Drittmittelprojekten und nicht zuletzt einer starken Betonung auf interdisziplinären Austausch. Wir veranstalten regelmäßig öffentliche Gastvorträge und die jährliche Aquinas Lecture, sowie Konferenzen und Workshops zu Themen wie z. B. epistemischer Autorität, "resilient beliefs in religion and beyond", der umstrittenen Rolle der Theologie an säkularen Universitäten, "gatekeeping" in der Wissenschaft und vieles mehr. Diese Aktivitätenermöglichen die Unterstützung von Nachwuchswissenschaftler:innen und Doktorand:innen der Universität Innsbruck , auch im Zusammenhang mit unserem angebundenen Doktoratskolleg für Religionsphilosophie, denen sich hierdurch zahlreiche Gelegenheiten bieten, sich in die Forschungsaktivitäten und unsere wissenschaftlichen Netzwerke einzubinden.
Unsere Mitgliedschaft in EPoS ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Aktivitäten. Wir sind davon überzeugt, dass die beste Wissenschaft sowohl durch Tiefe der fachspezifischen Kompetenz als auch Breite der Interdisziplinarität geprägt ist. Die Einbettung in EPoS erlaubt uns, über den eigenen Tellerrand zu schauen, indem wir unsere Forschungsfragen innerhalb größerer gesellschaftlicher Fragestellungen einbetten und aus neuen Blickwinkeln beleuchten können. Darüber hinaus bietet sie die Möglichkeit, völlig neue Fragestellungen aus anderen Bereichen zu entdecken. Hierdurch können sich strukturelle Ähnlichkeiten sowie Unterschiede zwischen dem Diskurs im eigenen Gebiet und anderen beteiligten Fächern herauskristallisieren, die ein besseres Verstehen sowohl spezifischer Details als auch deren Verbindungen mit dem größeren Ganzen befördern können.
Kontakt
Leitung
Innsbruck Center for Philosophy of Religion (ICPR)
Univ.-Prof. Katherine Dormandy, DPhil
Professorin im Institut für Christliche Philosophie
+43 (0) 512 507 85038