Dennoch ist es wichtig, jeden individuellen Teil dieser tiefen Integration präzise erfassen zu können.
Meine Dissertation befasst sich mit den Auswirkungen des freien Warenverkehrs. Insbesondere interessiere ich mich für den kausalen Zusammenhang zwischen der Schaffung des Binnenmarktes und dem internationalen Handel, sowie dessen genaue und umfassende Bezifferung. Meine bisherige Arbeit widmet sich den folgenden Fragen: Um wie viel hat der internationale Handel durch die Schaffung des EU-Binnenmarkt zugenommen? Wo hat er abgenommen? Und welche Auswirkungen hat diese tiefe Europäische Handelsintegration auf das Realeinkommen? Wie zuverlässig sind diese Berechnungen?
Mithilfe der allgemein bekannten Gravitationstheorie versuche ich, Antworten auf diese Fragen zu finden, so wie es schon zahlreiche Ökonom:innen seit den 1960er Jahren gemacht haben. In meiner Dissertation stelle ich fest, dass der Europäische Binnenmarkt den internationalen Handel seiner Mitglieder mindestens verdoppelt hat. Für das Realeinkommen bedeutet dies einen anhaltenden Anstieg um 2-3 Prozent. Darüber hinaus zeigen meine Ergebnisse, wie wichtig es ist, die bereits eingetretene Auswirkungen zu messen. Während der Handel von langjährigen EU-Mitgliedern wie Deutschland, Österreich und Italien bereits stark verwoben ist, schreitet die Handelsintegration der Mittel- und Osteuropäischen (MOE) Länder immer weiter voran. Die Vernachlässigung bereits verwirklichter Auswirkungen führt zu einer Unterschätzung des Gesamteffekts. Allerdings gibt es, ungeachtet der bereits tiefgreifenden Handelsintegration, noch ein erhebliches Potenzial für alle EU-Mitglieder. Dieses wird von der Europäischen Kommission durch neue handelspolitische Maßnahmen, wie etwa durch die Einführung eines einheitlichen digitalen Zugangs, erschlossen.
Links
- Homepage: Julia Spornberger