Gruppenfoto

Sikyong Penpa Tsering (sitzend) trug sich in das Gästebuch der Universität Innsbruck ein. Empfangen wurde er von Vizerektor Bernhard Fügenschuh (links), weiters im Bild (von links): Anna Gamper, Roland Psenner (EURAC) und Günther Cologna (EURAC).

Hoher Besuch aus Tibet

16.05.2024

Anfang Mai besuchte der Präsident der tibetischen Exilregierung (Central Tibetan Administration), Sikyong Penpa Tsering, die Universität Innsbruck, wo er von Vizerektor Bernhard Fügenschuh empfangen wurde.

Am 3. Mai 2024 besuchte Sikyong Penpa Tsering, der Präsident der tibetischen Exilregierung, die Universität Innsbruck. Tsering war 2021 zum Nachfolger des früheren Sikyong, Lobsang Sangay, gewählt worden, der im Februar 2020 die Universität Innsbruck besucht hatte. Das Amt des Sikyong wurde geschaffen, nachdem der Dalai Lama im Jahr 2011 auf seine weltlichen Aufgaben verzichtet hatte. Die „Charter of the Tibetans in Exile“ regelt unter anderem das demokratische Recht der im Exil lebenden Tibeterinnen und Tibeter, den Sikyong direkt zu wählen. In Innsbruck wurde der Sikyong von Vizerektor Bernhard Fügenschuh empfangen.

Modell Südtirol

Penpa Tsering und seine Delegation hatten zuvor unter anderem den Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher besucht. Die Autonomie Südtirols und das dortige Modell des Minderheitenschutzes werden von der Exilregierung seit langem als Best-practice-Beispiel verstanden, um eine friedliche Konfliktbeilegung zu erreichen. Der Sikyong betonte bei seinem Besuch einmal mehr den vom Dalai Lama entwickelten und von der tibetischen Exilregierung übernommenen „middle way approach“, der, stets unter Betonung der Gewaltfreiheit und Friedensorientiertheit, auf eine Wiederherstellung der Unabhängigkeit Tibets verzichtet und Tibet als Teil des chinesischen Staatsgebiets anerkennt, jedoch Autonomie und Achtung der tibetischen Kultur, Religion und Identität seitens Chinas einfordert.

Die Universität Innsbruck stiftete aus Anlass des Besuchs von Penpa Tsering ein PhD-Stipendium, das einer Nachwuchsforscherin oder einen Nachwuchsforscher der tibetischen Exilgemeinde zugedacht werden soll. Zuvor schon hatte ein exiltibetischer Student mit Hilfe eines ähnlichen Stipendiums sein Masterstudium aus Peace Studies an der Universität Innsbruck erfolgreich abgeschlossen.

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