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Foto: Markus Nolf

Schaustück getrocknete Blätter

Die Sammlungen des Institutes für Botanik

Das Herbarium

Die Sammlung von getrockneten, gepressten, etikettierten und meist auf Papierbögen aufgeklebten Pflanzen des Instituts für Botanik umfasst rund 140.000 Objekte. Das älteste Material stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts und reicht zeitlich bis zur Anfangszeit des Botanischen Gartens bzw. der Botanik in Innsbruck zurück. Die Sammlung wird nach wie vor laufend aktualisiert, erweitert und ist fest in den Forschungsbetrieb eingebunden sowie national und international vernetzt. Herbarien bieten die Möglichkeit, Ausgangsmaterial bzw. Bestimmungen zu überprüfen und somit Fundangaben zu verifizieren. Sie sind damit unverzichtbare Quelle für Diversitätsforschung, Naturschutzarbeit wie das Erstellen von Roten Listen oder systematische Bearbeitungen spezifischer Gruppen. Für die Beschreibung neuer Arten ist es notwendig, einen Beleg festzulegen, mit dem der neue Name verknüpft wird.

Die Algensammlung

Eine außergewöhnliche Sammlung ist die Algensammlung des Instituts, die aus lebenden Algenzellen besteht, die in Kulturröhrchen auf Agar gezüchtet, bei konstanten Bedingungen kultiviert werden und in regelmäßigen Abständen überimpft werden müssen. Derzeit sind etwa 1.000 Isolate vorrätig, diese werden wissenschaftlich nach morphologischen und phylogenetischen Gesichtspunkten überprüft. Manche der Algen sind seit beinahe 100 Jahren in Kultur. Der Schwerpunkt der Sammlungen liegt auf Bodenalgen aus alpinen Gebieten, somit ist diese Sammlung global einzigartig. Zumeist erscheinen die Algen grün, dass manche der Röhrchen einen rötlichen Bewuchs zeigen, hängt mit speziellen Schutzsubstanzen zusammen, die dann farbgebend werden. Diese Algensammlung ist ganz anders zu handhaben als herkömmliche Sammlungen, die man geeignet gelagert für Hunderte Jahre schlummern lassen kann. Lebende Organismen brauchen Pflege, wie wir von unseren Zimmerpflanzen wissen.

Weitere Sammlungen

Neben diesen Sammlungen gibt es am Institut für Botanik auch eine Sammlung von über 7.000 Pollentypen mitteleuropäischer und tropischer Pflanzen. Der Schwerpunkt liegt auch hier auf Alpenpflanzen. Die lichtmikroskopischen Präparate sowie deren umfangreiche Fotodokumentation sind für Studierende und Wissenschaftler*innen zugänglich. Eine rezente Pflanzengroßrestsammlung besteht aus vegetativen und generativen Pflanzenteilen. Die vegetativen Teile umfassen Knospenschuppen, Blätter, Epidermen und Hölzer einheimischer Arten. Darüber hinaus beinhaltet die Sammlung über 2.000 Sämereien mitteleuropäischer Wildpflanzen mit dem Verbreitungsschwerpunkt Ostalpen. Außerdem sind Sämereien von 500 Kulturpflanzen vorhanden, darunter allein 400 alte Getreidelandrassen aus dem inneren Alpenraum der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf Weizen, Gerste, Roggen und Hafer. Diese einzige Sammlung alter Landrassen für Tirol stellt einen außerordentlich hohen wissenschaftlichen Wert für die Erhaltung der genetischen Vielfalt von Getreiderassen und ein hohes genetisches Potential für die Züchtung neuer Landrassen dar. Die Gerste ist bereits in der Gendatenbank der Universität Oxford aufgenommen und für Wissenschafter*innen zugänglich. Eine rezente Holzsammlung umfasst 164 Geholze, die für anatomische Studien als Alkoholpräparate vorliegen. Diese dient vor allem Lehrzwecken und als Vergleich für eine Phytopaläontologische Sammlung von 155 Pflanzenfossilien vom Karbon bis Quartär. Eine weitere Besonderheit stellt die „Sammlung Tallantire“ dar. Sie besteht aus ca. 2.000 Belegen von Pflanzengroßresten aus dem Quartär aus diversen Regionen Europas.

 

Adresse

Institut für Botanik
Sternwartestraße 15
6020 Innsbruck

Die Sammlungen sind für wissenschaftliche Zwecke nach Terminvereinbarung zugänglich.

Sammlungen des Institutes für Botanik

Kurator Herbarium

Ass.-Prof. Mag. Dr. Konrad Pagitz
T: +43 512 507 51059
E: Konrad.Pagitz@uibk.ac.at

Kurator Algenkultursammlung

Ass.-Prof. Dr. Mag. Andreas Holzinger
T: +43 512 507 51028
E: Andreas.Holzinger@uibk.ac.at


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