Textmusik in der Romania - Chansonarchiv Innsbruck

Die Abteilung Textmusik in der Romania, die im Jahre 1985 an der Universität Innsbruck eingerichtet und dem Institut für Romanistik zugeordnet wurde, ist eine für den deutschsprachigen Raum einzigartige Dokumentations- und Forschungsstelle auf dem Gebiet der romanischen Textmusik. Sie widmet sich der Archivierung von Artefakten, in denen sich Text und Musik begegnen oder überlagern. Gegenstand der Archivierung und Forschung sind insbesondere:

• moderne populäre Liedformen wie Chanson, Schlager, Pop, Rock, Rap, Lieder der politischen Agitation, World Music etc.
• traditionelle Mischformen von Text und Musik wie Oper, Operette, Zarzuela, Musical etc.
• die Spielarten des romanischen Kunst- u. Volkslieds
• Rezitationstexte mit Instrumentalbegleitung
• Aufnahmen literarischer Texte (teils mit, teils ohne Musik)

Zu den Herkunftsländern zählen Frankreich und die frankophonen Länder, Italien, Spanien, Portugal und Lateinamerika. Teil des hier versammelten Materials sind auch Spezialbereiche wie das Centre d’étude de la chanson québécoise, die größte Sammlung von Tonträgern aus Québec und dem frankophonen Nordamerika in Westeuropa, sowie Sondersammlungen wie die Sammlung Pierre Seguy, eine der größten Plattensammlungen zum französischen Chanson (1960-2000) in Europa, und die Sammlung Albert Gier, ein umfassendes Dokumentationsarchiv zur Librettoforschung. Auch über diese beiden aus Schenkungen stammenden Sammlungen hinaus wurde die Abteilung Textmusik in der Romania im Lauf der Jahre mit der Archivierung und Verwaltung von Nachlässen sowie diverser anderer Sammlungen betraut (siehe Tonträgerbestände aus Österreich, Deutschland und Quebec).

Neben einer gut sortierten Fachbibliothek (deren Neuzugänge seit 2009 von der ULB verwaltet und daher nicht mehr im Archiv aufgestellt werden) verfügt die Abteilung Textmusik in der Romania über eine umfangreiche Tonträgersammlung (LPs, CDs, Kassetten, MP3-Dateien) mit weit über 60.000 Einzeltiteln. Diese können über eine online-Datenbank abgerufen werden. Die Tonträger sind entlehnbar und können für Forschungs- und Lehr­zwecke im Tonstudio der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät gegen eine Gebühr auch überspielt werden.

Die Forschungsaktivitäten des Archivs, die auf der Website zusammengestellt sind, erhalten seit 2016 einen besonders intensiven Input durch die aus einer Vorläuferpublikation (BAT) hervorgegangene Online-Zeitschrift mit Open Access und Peer-Review-Verfahren ATeM (hrsg. von Gerhild Fuchs, Ursula Mathis-Moser und Birgit Mertz-Baumgartner).