Charta zur gesellschaftlichen Vielfalt

Im Jahr 2015 verabschiedete die Universität Innsbruck eine „Charta zur gesellschaftlichen Vielfalt“. Sie bringt ein Anliegen zum Ausdruck, dem sich der FSP seit vielen Jahren verpflichtet weiß und dem viele unserer Aktivitäten Rechnung tragen.

Charta

Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck bekennt sich zur Existenz vielfältiger Identitäten und Kulturen innerhalb und zwischen menschlichen Gruppen und Gesellschaften sowie zur Förderung des vorurteilsfreien und friedlichen Umgangs mit dieser Vielfalt. Vielfalt und Veränderung sieht sie als Quelle des Austauschs, der Erneuerung und der Kreativität an. Sie fühlt sich dabei der Tradition der Aufklärung verpflichtet, um so zur Bewältigung der Herausforderungen in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft beizutragen und die Prinzipien einer demokratischen und humanen, sozialen und geschlechtergerechten Gemeinschaft zu wahren. Damit erfüllt sie nicht nur ihre Aufgaben in Lehre und Forschung, sondern kommt ihrem im Universitätsgesetz grundgelegten gesellschaftlichen Auftrag nach (§ 1 UG 2002).

In Erfüllung dieser Verpflichtung sucht die Leopold-Franzens-Universität das Gespräch mit allen Personen, Gruppen und Institutionen, die zu einer pluralitätsfähigen Gesellschaft beitragen wollen. Sie wendet sich dabei besonders an jene, die sich angesichts gewalttätiger und kriegerischer Auseinandersetzungen verunsichert fühlen und sich über Ursachen und Hintergründe informieren wollen. In dieser Situation gilt es Besonnenheit zu wahren, Polemiken und Halbwahrheiten mit Argumenten zu begegnen und für den Dialog bereit zu sein. Die Universität Innsbruck ist um eine Versachlichung der Diskussion bemüht. An dem Dialog beteiligen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen mit ihren unterschiedlichen Expertisen. Angesichts der Tatsache, dass Konflikte und ihre Bewältigung Teil des Zusammenlebens sind, ist es der Universität Innsbruck ein tiefes Anliegen, Polemiken und Halbwahrheiten mit Vernunft und Argumenten zu begegnen und die Verständigung in einer pluralistischen Gesellschaft zu fördern.

In diesem Sinne lädt die Universität Innsbruck zu verschiedenen Veranstaltungen ein, die sich mit aktuellen Themenbereichen (Fragen der gesellschaftlichen Vielfalt in der Migrationsgesellschaft, der Erziehung und Bildung, zum Verhältnis von Religionen, Gewalt und Politik, dem Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen, der Verantwortung bzw. des Versagens von Staaten und der Politik bei der Lösung dieser Probleme etc.) auseinandersetzen und sich nicht nur an Angehörige der Universität richten. Die Universität möchte in diesem Zusammenhang als Raum für Verständigung fungieren, in dem sich Menschen informieren, begegnen und austauschen können, Ängste und Interessensgegensätze ausgesprochen werden.

Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck bekennt sich zur Existenz vielfältiger Identitäten und Kulturen innerhalb und zwischen menschlichen Gruppen und Gesellschaften sowie zur Förderung des vorurteilsfreien und friedlichen Umgangs mit dieser Vielfalt. Vielfalt und Veränderung sieht sie als Quelle des Austauschs, der Erneuerung und der Kreativität an. Sie fühlt sich dabei der Tradition der Aufklärung verpflichtet, um so zur Bewältigung der Herausforderungen in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft beizutragen und die Prinzipien einer demokratischen und humanen, sozialen und geschlechtergerechten Gemeinschaft zu wahren. Damit erfüllt sie nicht nur ihre Aufgaben in Lehre und Forschung, sondern kommt ihrem im Universitätsgesetz grundgelegten gesellschaftlichen Auftrag nach (§ 1 UG 2002).

In Erfüllung dieser Verpflichtung sucht die Leopold-Franzens-Universität das Gespräch mit allen Personen, Gruppen und Institutionen, die zu einer pluralitätsfähigen Gesellschaft beitragen wollen. Sie wendet sich dabei besonders an jene, die sich angesichts gewalttätiger und kriegerischer Auseinandersetzungen verunsichert fühlen und sich über Ursachen und Hintergründe informieren wollen. In dieser Situation gilt es Besonnenheit zu wahren, Polemiken und Halbwahrheiten mit Argumenten zu begegnen und für den Dialog bereit zu sein. Die Universität Innsbruck ist um eine Versachlichung der Diskussion bemüht. An dem Dialog beteiligen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen mit ihren unterschiedlichen Expertisen. Angesichts der Tatsache, dass Konflikte und ihre Bewältigung Teil des Zusammenlebens sind, ist es der Universität Innsbruck ein tiefes Anliegen, Polemiken und Halbwahrheiten mit Vernunft und Argumenten zu begegnen und die Verständigung in einer pluralistischen Gesellschaft zu fördern. 

In diesem Sinne lädt die Universität Innsbruck zu verschiedenen Veranstaltungen ein, die sich mit aktuellen Themenbereichen (Fragen der gesellschaftlichen Vielfalt in der Migrationsgesellschaft, der Erziehung und Bildung, zum Verhältnis von Religionen, Gewalt und Politik, dem Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen, der Verantwortung bzw. des Versagens von Staaten und der Politik bei der Lösung dieser Probleme etc.) auseinandersetzen und sich nicht nur an Angehörige der Universität richten. Die Universität möchte in diesem Zusammenhang als Raum für Verständigung fungieren, in dem sich Menschen informieren, begegnen und austauschen können, Ängste und Interessensgegensätze ausgesprochen werden.

The Leopold-Franzens University of Innsbruck is committed to the existence of diverse identities and cultures within and between groups of people and societies, along with the promotion of prejudice-free and peaceful interaction with this diversity. The University perceives diversity and change as sources of exchange, renewal and creativity. Following the tradition of the Enlightenment, it is committed to overcoming the challenges of an everchanging society and to preserving democratic, humane, social and gender-fair principles. In so doing, the University not only fulfils its teaching and research responsibilities, it also meets its basic societal obligations as stipulated in the University Statutes (§ 1 UG 2002).

In fulfilling these obligations, the Leopold Franzens University seeks to enter into dialog with all people, groups and institutions that want to contribute to a pluralistic society. In particular, the University addresses those who feel insecure in view of violent and military conflicts and who want to obtain information about causes and underlying conditions. This situation requires us to maintain an open mind, to counter polemics and half-truths with arguments, and to be ready for dialog. The University of Innsbruck strives to make discussions more objective, involving scientists from the most diverse fields with the widest expertise. In light of the fact that conflicts and coping with them are part of human interaction, the University of Innsbruck is deeply committed to opposing polemics and halftruths with reason and arguments and to promoting communication in a pluralistic society. 

With these principles in mind, the University of Innsbruck extends an invitation, to both members and people from outside, to a variety of events covering current issues. These include questions of social diversity in "migration societies", education and training, the relationship between religions, violence and politics, the coexistence of different cultures, and the responsibility or the failure of nations and politics to solve these problems, etc. In this context, the university would like to provide space for communication, a space where people can obtain information, can meet and exchange opinions, and where fears and opposing interests are voiced openly.

L’Università di Innsbruck (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) riconosce l’esistenza di molteplici identità e culture fra gruppi umani e società, come anche al loro interno, e promuove un approccio pacifico e scevro di pregiudizi con tale molteplicità. Essa considera diversità e cambiamento come fonte di scambio, rinnovamento e creatività; ritiene un suo impegno, dettato dalla tradizione illuministica, contribuire a superare le sfide che si pongono in una società in continuo cambiamento e salvaguardare i principi di una comunità democratica, umana, sociale e senza discriminazioni di genere. In tal modo non solo adempie alle sue funzioni in materia di insegnamento e ricerca, ma ottempera anche al suo dovere sociale sancito dalla legge universitaria (§ 1 UG 2002).

Nell‘adempimento di detto impegno l’Università Leopold-Franzens è aperta a tutte le persone, gruppi e istituzioni che vogliano contribuire alla realizzazione di una società pluralistica e si rivolge in particolare a tutti coloro che si sentono disorientati di fronte a conflitti violenti e armati e cercano informazioni sulle loro cause e contesti. In tale situazione è necessario mantenere il dovuto equilibrio, contrapporre argomenti alle polemiche e mezze verità ed essere aperti al dialogo. L’Università di Innsbruck si adopera per una discussione obiettiva; al dialogo partecipano scienziati delle più svariate discipline con le loro diverse competenze specifiche. In considerazione del fatto che i conflitti e il relativo superamento costituiscono parte della coesistenza, l’Università di Innsbruck considera una questione prioritaria contrastare polemiche e mezze verità con razionalità e argomenti e promuovere la comunicazione in una società pluralistica. 

In questo senso l’Università di Innsbruck invita a partecipare alle diverse manifestazioni che affrontano le tematiche attuali (questioni circa la diversità nella società di migrazione, l’educazione e istruzione, il rapporto fra religioni, violenza e politica, la coesistenza di differenti culture, la responsabilità ovvero il fallimento degli stati e della politica nel risolvere questi problemi, ecc.) e non sono rivolte solo al personale universitario. In questo contesto l’Università vorrebbe fungere da luogo di comprensione e comunicazione, in cui le persone si informano, s’incontrano, si scambiano opinioni e in cui ci si possa esprimere su timori e conflitti d’interesse.

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Luglio 2015

L’Université d’Innsbruck reconnaît l’existence de diverses identités et cultures entre et au sein de groupes humains et sociétés et encourage une ouverture d’esprit pacifique à l’égard de cette diversité. Elle voit dans la diversité et le changement une source d‘échange, de renouvellement et de créativité. Elle se sent en cela redevable à la tradition des Lumières et contribue ainsi à surmonter les exigences d’une société sans cesse en pleine mutation et à préserver les principes d’une communauté humaine, démocratique, sociale et égalitaire entre hommes et femmes. Par là- même elle ne remplit pas simplement ses devoirs dans le domaine de l’enseignement et de la recherche mais satisfait également à la mission sociale fondamentale inscrite dans la loi universitaire (§ 1 loi universitaire 2002).

Dans l’accomplissement de ce devoir l’Université d’Innsbruck recherche l’échange verbal avec toutes les personnes, groupes et institutions voulant contribuer au maintien d’une société résolument plurielle. Elle s’adresse particulièrement à tous ceux qui, au vu d’affrontements violents et belliqueux, ressentent un sentiment d’insécurité et qui souhaiteraient obtenir des informations sur les origines et dessous de ces affrontements. Dans cette situation il est important de garder la tête froide, de contrer avec force d’arguments des demi-vérités et polémiques et d’être ouvert au dialogue. L’Université d’Innsbruck s’efforce d’objectiver la discussion. Des scientifiques issu(e)s de disciplines les plus diverses et disposant de différentes expertises s’associent à ce dialogue. Etant donné que les conflits et leur dépassement font partie d’une vie en communauté, il est véritablement important pour l’Université d’Innsbruck de contrer polémiques et demivérités en usant d’arguments raisonnables et d’encourager la compréhension au sein d’une société plurielle.

C’est dans cet esprit que l’Université d’Innsbruck propose plusieurs rendez-vous traitant de thèmes actuels (diversité sociale au sein de la société migratoire, éducation et formation, relations entre religions, violence et politique, cohabitation de diverses cultures, responsabilité et plus précisément échec de l’État et de la politique dans la résolution de problèmes etc.) ne s’adressant pas seulement aux membres de l’université. Dans ce cadre, l’université souhaiterait être un espace de compréhension où les personnes puissent s’informer, se rencontrer et échanger et où les peurs et intérêts contraires puissent être exprimés. 

Innsbruck Leopold-Franzens Üniversitesi içinde ve etrafında insani grupların ve toplulukların bulunduğu farklı kimliklerin ve kültürlerin var oluşuna inanmaktadır ve bu çeşitliliğin önyargısız ve huzurlu iletişimini desteklemektedir. Farklılığı ve değişimi mübadele, rejenerasyon ve yaratıcılığın kaynağı olarak görmektedir. Sürekli değişen bir toplumda oluşabilecek zorlukların üstesinden gelme konusunda katkıda bulunmak, demokratik ve hümanist, sosyal ve cinsiyet ayrımcılığı yapmayan bir topluluğu korumak için kendisinde geleneği aydınlatma sorumluluğunu hissetmekte. Böylece sadece eğitim ve araştırma alanındaki vazifelerini değil, bununla beraber Üniversite yasasının temelinde bulunan toplumsal görevini de yerine getirmektedir (§ 1 UG 2002). 

Böyle bir görevi yerine getirmeyi amaçlayan Leopold-Franzens Üniversitesi tüm kişilerle, gruplarla ve kuruluşlarla bir görüşme yapmak istiyor. Özellikle şiddetli ve silahlı çatışmalardan dolayı kendilerini tedirgin hissedenlere  ve ardında yatan sebeplerle ilgili bilgilenmek isteyenlere hitap etmek istiyor. Bu durumda tedbirli olmalı, polemiklere ve gerçek dışı söylentilere argümanlarla karşılık vermeli ve diyaloğa hazır olmalı. Innsbruck Üniversitesi bu müzakereyi somutlaştırmak için gayret göstermektedir. Bu diyaloğa farklı dallarda uzmanlaşmış ve farklı ekspertizler yapmış bilim adamları katılıyor. Anlaşmazlıkların ve sorunları yenmenin birlikte yaşamanın bir parçası olduğu hakikatini göz önünde bulundurarak, polemiklere ve gerçek dışı söylentilere karşı mantık ve argümanlarla yaklaşmak ve plüralist toplumda var olan iletişimi desteklemek Innsbruck Üniversitesi için derin bir önem taşımakta. 

Bu hususta Innsbruck Üniversitesi güncel konuların tartışıldığı ve sadece Üniversite üyelerine hitap etmeyen çeşitli etkinliklere davet ediyor (göçmen topluluğuna, yetiştirme ve eğitime, dinlere, şiddet ve politikaya, farklı kültürlerin birarada yaşamasına, ülkelerin ve politikanın sorunları çözmesiyle ilgili mesuliyetlerine, daha doğrusu başarısızlıklarına vb bağlı toplumsal çeşitlilikle ilgili sorular). Üniversite bu bağlamda bir iletişim alanı olarak, insanların bilgi edindiği, karşılaştığı ve fikir alışverişinde bulunduğu, endişelerin ve menfaat uyuşmazlıklarının telaffuzu ile ilgili işlevini yerine getirmek istemektedir.

Leopold-Franzens Üniversitesi Innsbruck

Die unterzeichnenden österreichischen Universitäts-Institute für Volkskunde, Europäische Ethnologie und Kulturanthropologie sowie die Verbände und Museen für Volkskunde wenden sich gegen die Art und Weise, wie derzeit im Zusammenhang mit der Bürgerkriegsflucht und Migration vieler Menschen die Begriffe Kultur, Heimat und Identität instrumentalisiert werden.

In Massenmedien, in Internet-Foren und auf politischer Ebene sind aktuell Diskussionen über vermeintliche Effekte der „Flüchtlingskrise“ entbrannt, die oftmals wenig sachlich verlaufen, dafür jedoch Ängste und Fremdenfeindlichkeit schüren. Verstärkt wird dabei damit argumentiert, dass von Flüchtlingen eine Gefährdung ausgehe – speziell für „Heimat“, „Kultur“ und „Identität“. Die politische Instrumentalisierung dieser – historisch bereits vielfach für unterschiedliche Zwecke genutzten – Bilder und Begrifflichkeiten betrachten wir mit Sorge.

Das heutige Alltagsverständnis von „Heimat“ entstand seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in Zusammenhang mit der bürgerlichen Gesellschaft. „Heimat“ wurde als ein Wunsch-Ort stilisiert, der Sehnsüchte enthält und Verlustängste kompensiert. Aufgeladen mit Ideologien der Ausgrenzung und Wir-Behauptung war und ist die Vorstellung von „Heimat“ leicht auch ein Ausgangspunkt für Vertreibung und sogar Vernichtung. Dieses Reden über „Heimat“ hat mit der gegenwärtigen mobilen Gesellschaft an Bedeutung gewonnen. Allerdings wird in der Regel übersehen, dass Menschen mehrere Zugehörigkeiten haben (können).

In problematischer Weise wird auch in der politischen und medialen Diskussion in Österreich von „Kultur“ und „Identität“ gesprochen, als ob es sich dabei um feststehende Kategorien handele und als ob es keine innergesellschaftlichen Unterschiede gäbe. Diese scheinbar kulturwissenschaftlich geführten Debatten entbehren einer differenzierten wissenschaftlichen Begründung.

Als Vertreter_innen eines universitären Fachs, das auf ein Jahrhundert der Beschäftigung mit Alltagskulturen und mit der Reflexion kultureller Diversität und Differenz zurückblicken kann, müssen wir einer politischen Instrumentalisierung dieser Begriffe entschieden widersprechen: Der Blick auf die Geschichte zeigt, dass „Kultur“ und „Identität“ im Laufe der Geschichte vielfach auf gefährliche

Weise verwendet wurden, um das „Fremde“ vom vermeintlich „Eigenen“ abzugrenzen und Menschen auszuschließen –  wie in der aktuellen Diskussion.

Gerade die Entwicklung Österreichs zeigt deutlich, dass infolge migrantischer Mobilität

Mehrsprachigkeit und kulturelle Pluralität schon immer integraler Bestandteil der gesellschaftlichen Entwicklung waren. Die Vorstellung von „Kulturen“ als einheitlichen, nach außen geschlossenen Containern oder als nationale Besitzstände, die zudem noch in nationale Grenzen zu gießen wären, war und ist eine wirkmächtige Fiktion. Was wir als Kultur betrachten, ist nicht naturgegeben, sondern wird von allen am Alltagsleben beteiligten Menschen stets neu ausgehandelt und mit Bedeutung versehen: Kultur ist dynamisch, richtungsoffen und in Bewegung. Diese Prozesse sind immer auch von Ungleichheiten und Macht geprägt bzw. stellen diese her. Wir erkennen folglich fremdenfeindliche und diskriminierende Aussagen gegenüber anderen Gruppen als Versuch, eigene Ansprüche auf die Definition von Kultur zu rechtfertigen und eigene politische Einflussbereiche zu vergrößern.

Solchen politischen Ansprüchen dient auch die derzeitige Krisenrhetorik, die Zuwanderer_innen eine Bedrohung unterstellt. Dabei verdeckt sie die Gründe und Dynamik für die aktuelle Zuspitzung der Lage von Flüchtlingen. Diese wurzeln in europäischen Migrationspolitiken, die jahrzehntelang auf die Militarisierung und Sicherung der Außengrenzen ausgerichtet waren, anstatt für sichere Migrationswege und die koordinierte Aufnahme von international Schutzbedürftigen aus Kriegsgebieten zu sorgen.

Politische Entscheidungen und Aktivitäten sind aktuell auf kurzfristige Krisenbewältigung ausgelegt. Nicht zuletzt das Erstarken fremdenfeindlich gesinnter Gruppen macht jedoch deutlich, wie dringend der Bedarf an Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Lösungen ist. Eine integrative und demokratische Kulturpolitik würde allen gesellschaftlichen Gruppen und Schichten den Zugang zu sozialer, ökonomischer, demokratischer und kultureller Teilhabe ermöglichen. (28.11.2015)

Unterzeichnende Universitätsinstitute, Museen, Vereine und Fachverbände:

  • Abteilung Kulturanthropologie, Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaften, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec
  • Fach Europäische Ethnologie im Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
  • Institut für Europäische Ethnologie, Universität Wien
  • Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie, Karl-Franzens-Universität Graz               
  • Volkskundemuseum am Universalmuseum Joanneum, Graz
  • Österreichisches Museum für Volkskunde, Wien               
  • Tiroler Volkskunstmuseum, Innsbruck
  • Österreichischer Fachverband für Volkskunde
  • Verein für Volkskunde, Wien

Kontakt

Österreichischer Fachverband für Volkskunde 

p. A. Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz            

Attemgasse 25/1, 8010 Graz        

ZVR-Zahl 592792150        

Vorsitzende: Univ.-Prof. Dr. Johanna Rolshoven  Tel.: +43 (0)316 380 – 2581; Fax: +43 (0)316 380 – 9778 office@volkskunde.org 

www.volkskunde.org

Kontaktpersonen an den österreichischen Universitätsinstituten

  • Univ.-Prof. Dr. Gilles Reckinger, Universität Innsbruck, gilles.reckinger@uibk.ac.at
  • Univ.-Prof. Dr. Johanna Rolshoven, Karl-Franzens-Universität Graz, johanna.rolshoven@unigraz.at
  • Univ.-Prof. Dr. Brigitta Schmidt-Lauber, Universität Wien, brigitta.schmidtlauber@univie.ac.at 
  • Univ.-Prof. Dr. Klaus Schönberger, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec, klaus.schoenberger@aau.at

Kontaktperson für die Museen und Vereine 

Matthias Beitl, Österreichisches Museum für Volkskunde Wien, matthias.beitl@volkskundemuseum.at 

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