Forschungsschwerpunkte
Wandel verstehen - Transformation denken - Zukunft gestalten
Als Geographie Innsbruck fokussieren wir unser Erkenntnisinteresse auf Gesellschaft-Technologie-Umwelt-Beziehungen, Transformationsprozesse im Anthropozän und Nachhaltigkeit. Durch (inter-)disziplinäre Grundlagenforschung in diesen Bereichen schaffen wir Systemwissen und in angewandten sowie transdisziplinären Forschungsprozessen Ziel- und Transformationswissen. In Anerkennung der bedeutenden Einflüsse der Digitalisierung auf sämtliche Bereiche des Gesellschaft-Technologie-Umwelt-Systems auf den ökologischen, sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Wandel und auf alle Aspekte der Nachhaltigkeit, berücksichtigen wir einerseits die aktive Rolle von (digitalen) Technologien als Objekt der Forschung und andererseits ihren kritisch reflektierten Einsatz als Forschungswerkzeuge.
Unsere Forschungsfragen werden mit einer Vielzahl sozial- und naturwissenschaftlicher Methoden bearbeitet. Insbesondere in den Bereichen Geoinformatik, Fernerkundung, Prozessmodellierung, qualitative, mobile, digitale und partizipative Methoden entwickeln wir auch neue wissenschaftliche Ansätze. Regionale Schwerpunkte unserer Arbeiten sind urbane Räume (insbesondere in Mitteleuropa, Asien und Lateinamerika) und Gebirge (insbesondere Alpenraum und Anden).
Unsere konkreten Forschungsvorhaben lassen sich in folgenden Schwerpunkten zusammenfassen, welche insbesondere in den jeweils angeführten Arbeitsgruppen im Zentrum stehen:
Digitalisierung
...durchdringt inzwischen fast alle Bereiche des Gesellschaft-Technologie-Umwelt-Systems. Die Gestaltung der Digitalisierung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten hat maßgeblichen Einfluss auf den Klimawandel und die Nachhaltigkeit sowie das Mensch-Maschine-Verhältnis und damit die Zukunft der Menschheit. Untersucht werden am Institut u.a. die Einschreibung von Technologien in Körper und damit zusammenhängende Verräumlichungen und Politiken, die Rolle von Technologien in der (Re-)Produktion gesellschaftlicher Ungleichheiten, die Auswirkungen der Digitalisierung auf Stadtentwicklung, Migrationen und Alltagsmobilitäten sowie auf das Mensch-Natur-Verhältnis.
Arbeitsgruppen:
Erdbeobachtung
...ist das Erfassen und Analysieren von Phänomenen der physisch und anthropogen geprägten Umwelt mittels in-situ-Messungen und fernerkundlicher Verfahren. Die am Institut entwickelten und angewandten Methoden zur automatisierten Kartierung und Auswertung von raum-zeitlichen Daten eröffnen neue Interpretationsmöglichkeiten von Erdoberflächenprozessen, Prozessinteraktionen und deren Auswirkungen auf die verschiedenen geographischen Maßstabsebenen des Gesellschaft-Technologie-Umwelt-Systems.
Arbeitsgruppen:
Geoinformatik
...umfasst alle Informatikanwendungen die sich mit geographischen (räumlichen) Daten beschäftigen. Hierzu gehören Geographische Informationssysteme (GIS), digitale Kartographie, Geostatistik, und die Analyse der Daten der Erdbeobachtung (beispielsweise aus der Fernerkundung, digitalen Bildverarbeitung, Methoden der Geodäsie wie Vermessung und globale Navigationssatellitensysteme).
Arbeitsgruppen:
Klimawandel
...und seine Folgen betreffen nahezu alle Bereiche des Gesellschaft-Technologie-Umwelt-Systems. Mit unterschiedlichen Methoden der Erdbeobachtung erfassen wir Klimawandel-bedingte Veränderungen auf unterschiedlichen Raum- und Zeitskalen. Durch Entwicklung und Einsatz von Umweltmodellen werden zukünftige Entwicklungen im Gesellschaft-Technologie-Umwelt-System abgeschätzt und damit ein Beitrag zur Entwicklung von nachhaltigen Handlungsstrategien geleistet.
Arbeitsgruppen:
Nachhaltigkeit
... ist ein holistisches Prinzip, das einen dynamischen Gleichgewichtszustand des Erdsystems beschreibt, der eine dauerhafte Sicherung ökologischer Tragfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit, kultureller Vielfalt und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit in unteilbarem Zusammenwirken gewährleistet. Die Forschungen zur nachhaltigen Entwicklung zielt in diesem Sinne darauf ab, einen zukunftsfähigen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert zu entwickeln, der allen Menschen erstrebenswerte Lebensqualität innerhalb der ökologischen Grenzen garantiert.
Arbeitsgruppen:
Ressourcen
... umfassen nach unserem Verständnis natürliche und menschengemachte, materielle und immaterielle Ressourcen sowie die damit verbundenen, diskursiven Bedeutungszuschreibungen. Wesentliche Aspekte dabei sind die Entstehung und Potentiale von Ressourcen, ihre (Un-)Begrenztheit und Nutzung, die Verfügungsrechte und Konflikte sowie damit einhergehende Veränderungen in Raum und Zeit.
Arbeitsgruppen:
Risiken
...entstehen im Schnittfeld von Gesellschaft, Technologie und Umwelt. Eine integrierte Betrachtung von menschlichen und geo- und bio-physikalischen Systemen ermöglicht ein besseres Verständnis von unterschiedlichen Aspekten von Risiken, wie sie im Zusammenhang mit Naturgefahren und den Auswirkungen des Klimawandels entstehen. Das umfasst weiters die Analyse von Risikotreibern, Resilienz und den gesellschaftlichen Umgang mit Risiken.
Arbeitsgruppen:
Ungleichheiten
... in Gesellschaften, seien sie sozial-ökologisch, wirtschaftlich, digital oder kulturell, lassen sich quer zu allen Maßstabsebenen von global bis lokal beobachten und analysieren. Die zugrunde liegenden Prozesse und (Macht-)Strukturen und allfällige Intersektionalitäten werden am Institut in den Blick genommen. Gleichzeitig werden gesellschaftliche Transformationsprozesse als mögliche Antworten auf Ungleichheiten untersucht.
Arbeitsgruppen: