Germanistische Reihe Band 82
Barbara Siller:
Identitäten - Imaginationen - Erzählungen.
Literaturraum Südtirol seit 1965.
2015. 267 Seiten. Euro 31,00
ISBN 978-3-901064-45-6
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„Südtirol wird eine Literatur haben, wie gut, daß es niemand weiß“, so der programmatische Satz von N.C. Kaser in seiner „Brixner Rede“ von 1969. Kaser hatte recht, nimmt doch in jenen Jahren im Literaturraum Südtirol eine entscheidende Entwicklung ihren Anfang, die sich bis in die Gegenwart fortsetzt. Hatte sich die Literatur vorher vornehmlich der Abbildung und Fortsetzung gesellschaftlich und politisch bestehender Strukturen verschrieben, beginnt sie sich in den späten 1960er Jahren zunehmend zu emanzipieren und ihre eigenen Wege zu suchen. An der Thematik Identitäten wird dies besonders sichtbar, hat sie doch aufgrund der geschichtlich spezifischen Situation dieses Raumes lange Zeit eine wesentliche Rolle gespielt. Ausgehend von theoretischen Ansätzen der Identitäts- und Alteritätsforschung geht die vorliegende Studie den vielfältigen literarischen Identitätskonstruktionen in ausgewählten deutsch- und italienischsprachigen Werken nach, die in Richtung Dynamik, Pluralisierung und Transkulturalität weisen. Parallel zur Mehrstimmigkeit, zu den veränderten Erzählstrategien und Figurendarstellungen, bilden sich Identitätsverständnisse heraus, die unterschiedliche Erzählvarianten ermöglichen und bewusst suchen. Die Studie leistet einen Beitrag zu den allgemeinen Identitätsforschungen in den Literaturen eines mehrsprachigen Grenzraumes, insbesondere aber des Raumes Südtirol.
Besprechungen
Journal of Austrian Studies 50/1–2 (2017), 144–147, Maria-Regina Kecht
Il Christallo 2016, 96–97, Chiara Conterno
Kulturelemente 129 (2016), 15, Katrin Klotz
Erker, 03.01.2016
Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv 36 (2017), 182–185, Gert Hofmann
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