Johannes Erben
Der Leipziger Germanist Johannes Erben war zunächst an der Humboldt-Universität Berlin tätig. Er war Abteilungsleiter und später Direktor des Instituts für deutsche Sprache und Literatur der Deutschen Akademie der Wissenschaften. Er arbeitete 10 Jahre an der Fertigstellung des Deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm mit. 1965 bis 1979 hatte Johannes Erben den Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Innsbruck inne und leitete das Projekt "Deutsche Wortbildung" des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim, Außenstelle Innsbruck (gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft). 1979 übernahm Erben den Lehrstuhl von Hugo Moser an der Universität Bonn. Johannes Erben war Mitglied in mehreren Wissenschaftsorganisationen (z.B. Sächsische Akademie der Wissenschaften) und erhielt 1985 das Ehrendoktorat der Universität Innsbruck. Das umfangreiche wissenschaftliche Oeuvre von Johannes Erben umfasst außer Wörterbuch- und Handbuchartikeln zahlreiche Aufsätze zur Sprachgeschichte, zur Wortbildung und zur Syntax. Bahnbrechend waren die korpusbasierten Monographien zur deutschen Grammatik von Johannes Erben und die – moderne Nominationstheorien vorwegnehmende – Einführung in die Wortbildungslehre.
Prof. Erben hat ganze Generationen von Innsbrucker Linguistinnen und Linguisten in ihrem Wissenschaftsstil bis heute geprägt: materialreiche Forschung, sehr gute Literaturkenntnis, akribische Genauigkeit und vor allem: die große Liebe zum Gegenstand "deutsche Sprache".
Viele seiner Studierenden erinnern sich daher auch mit Dankbarkeit an ihn, ein Dank, dem sich das Institut für Germanistik in Erinnerung an Johannes Erben anschließt