Rückblick auf das Fest der Vielfalt 2024
Am Samstag, 8. Juni 2024 fand unter reger, viel-fältigster Beteiligung das "Fest der Vielfalt" im Tiroler Volkskunstmuseum statt. Und auch die Germanistik war vertreten! Die Besucher:innen konnten etwa beim Stand des Tiroler Dialektarchivs (Yvonne Kathrein) beim Quartett-Spielen ihre Tirolerisch-Kenntnisse auf die Probe stellen, in der Stube des Vorstudienlehrgangs "Ergänzungsprüfung Deutsch" erfuhren sie, was es zum Beispiel mit "blauen Knochen" oder "goldenen Händen" auf sich hat (Julia Königs, Kerstin Pramstaller) und in der Stube der Game Studies (FG Game Studies) gab es anregende und geistreiche Diskussionen zum Thema "Der Umgang mit Computerspielen".
Das Tiroler Dialektarchiv zeigte die Vielfalt tirolischer Dialekte in einem Dialekt-Quartett auf, das - mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden - Groß und Klein zum Mitmachen animierte, was sehr gerne angenommen wurde. Dabei mussten die Besucher:innen nicht nur ein Bild und seine hochdeutsche Übersetzung zusammenbringen, sondern auch sein Dialektpendant in vereinfachter Lautschrift und in unserem Originalbeleg. Beeindruckend, was man den Leuten alles abverlangen kann! Beeindruckend war auch der mitgebrachte Sprachatlas, der sich ähnlich wie ein Wimmelbilderbuch ausnahm - nur größer!
"Blaue Knochen", "goldene Hände", "ein schwarzes Herz" - diese und zahlreiche weitere "bunte" Redewendungen aus aller Welt haben Einblicke in das mehrsprachige Miteinander im Vorstudienlehrgang " Ergänzungsprüfung Deutsch" gewährt. Bei der Veranstaltung in der urigen Tanzer-Wirtshausstube haben die Teilnehmer:innen, die aus allen Kontinenten der Erde stammen, ihre sprachlichen Besonderheiten mit interessierten Tiroler:innen geteilt. Es wurden Redewendungen in den Originalsprachen verglichen, nachgesprochen, Bildern zugeordnet und auf Plakaten und Kärtchen bewundert. So entstand ein bunter Sprachenmix, bei dem unsere "Deutsch als Fremdsprache" Studierenden plötzlich zu Lehrenden und Expert:innen wurden.
Die FG Game Studies stellte in einem Vortrag und Gespräch für Eltern vor, welche Potentiale Computerspiele für einen offene und diverse Gesellschaft mitbringen und wie man mit ihnen als Eltern am besten umgehen sollte. Die Vortragenden betonten, dass Spiele, ganz allgemein, für die Entwicklung und das Erkennen der eigenen Identität wichtig seien, aber auch dabei helfen würden, andere Identitäten kennenzulernen und zu akzeptieren. Es wurde anhand ausgewählter Beispiele gezeigt, auf welchen Wegen Computerspiele Kindern und Jugendlichen bei diesen Prozessen unterstützen könnne. Probleme sahen sie wiederum vor allem in der Spielekultur, die immer wieder Frauen- und Queerfeindlichkeit befördere.
Das Fest der Vielfalt war ein voller Erfolg, der nach Mehr schreit!