Seit einiger Zeit nimmt der Diskurs um Jungen als „benachteiligtes Geschlecht“ in der Schule zu. Der Vortrag diskutiert die Frage, inwieweit schulischer Misserfolg von Jungen mit der Orientierung an Männlichkeitsstereotypen verbunden ist. Dazu werden zum einen die Interaktionen zwischen Jungen in der Schule analysiert, zum zweiten aber ein Blick auf die Haltungen und Interaktionen der Lehrkräfte gerichtet. In Interaktionen innerhalb der Jungengruppe sowie zwischen Schülern und Lehrkräften werden männliche Stereotype (re-) produziert, die – so die These – hemmend auf den Bildungserfolg von Jungen einwirken.
Kurzbiographie:
Dr. Jürgen Budde, geb 1968, ist wissenschaftlicher Assistent am Zentrum für Schul- und Bildungsforschung (ZSB) der Universität Halle.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind kritische Männlichkeitsforschung, Gender und Bildung, qualitative Bildungsforschung sowie Sozialkompetenzen in Erziehung und Bildung.
Publikation: Jürgen Budde, Katharina Willems (Hg.), Bildung als sozialer Prozess. Heterogenitäten, Interaktionen, Ungleichheiten, Weinheim 2008.