Dass gerade in den 1990er Jahren zahlreiche Schriftstellerinnen und Künstlerinnen wiederentdeckt werden, die in den 1930er Jahren und 1940er Jahren im Einflussbereich des Surrealismus schrieben und malten, ist letztlich nicht weiter verwunderlich, nehmen ihre Werke doch eine ganze Reihe von Themen vorweg, welche den literarischen und künstlerischen (Meta-)Diskurs der vergangenen zwei Jahrzehnte wesentlich geprägt haben. Lange bevor sie die wissenschaftlichen Diskursfelder erobern, spielen Métissage, Transkulturalität, Hybridität, „subversive performance“ und ihr Anspruch auf „gender trouble“ in einem literarisch-künstlerischen Raum, der dem Experiment verpflichtet ist, in den Arbeiten von Leonora Carrington und Remedios Varo eine zentrale Rolle.
Kurzbiographie:
Dr. Doris G. Eibl ist Vertragsassistentin am Institut für Romanistik der Universität Innsbruck.
Neben zahlreichen Publikationen zum französischen und frankokanadischen Roman (Nicole Brossard, Anne Hébert, Julien Gracq, Suzanne Jacob u.a.) erschien zuletzt Space and Gender. Spaces of Difference in Canadian Women’s Fiction. Espaces de différence dans la fiction canadienne au féminin (innsbruck university press 2009).