Macht es heute noch Sinn, Frauen und Mädchen ländlicher Gebiete als eigenständige Gruppe zu thematisieren? Hat sich ihr Leben durch die gestiegene Mobilität, Internet und Fernsehen nicht dem der Stadtfrauen angeglichen? Unterscheidet sich die geschlechterdemokratische Entwicklung zwischen Stadt und Land? Wie ernst zu nehmen sind die Phänomene einer Feminisierung der Landwirtschaft und des Landlebens? Entlang dieser Fragen soll der feministische Blick erweitert werden. Voraussetzung dafür ist, die ländliche Bevölkerung nicht pauschal als randständig oder konservativ wahrzunehmen und die (post)moderne Gesellschaft nicht länger nur als eine urbane Gesellschaft zu konzipieren.
Kurzbiographie:
Mathilde Schmitt ist seit 2008 Senior Researcher am Institut für Gebirgsforschung: Mensch & Umwelt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; Stipendiatin des DFG-Graduiertenkollegs Geschlechterverhältnis und Sozialer Wandel und des Five College Womens Studies Research Center, Mount Holyoke, USA; Gastprofessorin an den Universitäten HU Berlin, Göttingen und Innsbruck.
Arbeitsschwerpunkte: Land-, Agrar- und Umweltsoziologie, Rurale Frauen- und Geschlechterforschung, Gender & Science, Methoden der empirischen Sozialforschung.