Der Vortrag knüpft an spanische, französische und italienische post-marxistische feministische Debatten zur Feminisierung sowie an den Bielefelder marxistisch-feministischen Ansatz der ’Hausfrauisierung‘ an. Er unterstreicht die Bedeutung dieses analytischen Rahmens für ein Verständnis der zunehmend prekären Arbeitsbedingungen in den westeuropäischen Gesellschaften. Gleichzeitig geht es aber auch darum, diesen Ansatz mit einer dekolonisierten Perspektive zu verbinden, wie Anibal Quijano sie in ihrer Analyse der ’Kolonialität der Macht‘ darlegt oder wir sie in kritischen intersektionalen Ansätzen des ’Black Feminism‘ finden.
Eine Aufteilung der Bevölkerung in verschiedene Kategorien von BürgerInnen und Nicht-BürgerInnen knüpft Rechte an den Aufenthaltsstatus; so kommt es quasi zu einer Neuauflage von ’kolonialer Differenz‘, die mit anderen Formen sozialer Zuordnungen verbunden wird, z.B. mit solchen, die durch die Feminisierung entstehen.
Kurzbiographie:
Encarnación Gutiérrez Rodriguez hat Soziologie, Politikwissenschaft und Romanistik an den Universität Frankfurt/M., Lyon und Quito (Ecuador) studiert. Gegenwärtig ist sie Senior Lecturer im Bereich transkulturelle Studien an der Fakultät für Sprachen, Linguistik und Kultur der Universität Manchester.
Gemeinsam mit Margaret Littler hat sie das Netzwerk ’Migration and Diaspora Cultural Studies Network (MDCSN)‘ gegründet und ist zurzeit auch am Forschungsinstitut für ’Cosmopolitan Cultures (RICC)‘ tätig.
Davor war sie assoziierte Professorin am Institut für Soziologie und Forschungskoordinatorin der Internationalen Frauen Universität (International Womens’s University, IFU) in Hannover.