Im modernen Staat reguliert die Biomacht das Leben und insbesondere Sexualität und Reproduktion auf der Basis theologischer Konzepte. Das angebliche Fehlen von Generativität ist ein zentrales konstruiertes Argument gegen die Validität von LGBTIQ Lebensentwürfen. Der Vortrag zeigt, wie LGBTIQ Kinder und ihre Familien als ein Gegendiskurs fungieren können, der (hetero-)normativen Konzepten Widerstand leistet und Visionen solidarischeren Zusammenlebens hervorbringt. Hier entsteht eröffnendes Wissen, das epistemische Gewalt vermeidet, indem es Geschlecht, Race, Nation, Klasse, Religion, körperliche Befähigung, etc. nicht identitär essentialisiert, sondern als intersektionale performative Wissenskategorien dekonstruiert.
Kurzbiographie:
Ulrike Auga ist Religions- und Kulturwissenschaftlerin und lehrt Theologie und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Mehrjährige Forschungsaufenthalte in Johannesburg, Bamako, Jerusalem.
Interessengebiete an der Schnittstelle von Religionskritik und Gender, Queer, Postcolonial und Postsecular Theory.