Seit ca. zehn Jahren hat sich das Marketing für Kinder auf zwei Farben eingeschossen: Mädchen dürfen mit allem spielen, was mit Beauty und Mode zu tun hat und pink ist; Jungen kommen aus den Ballerspielen und blauen Pullis gar nicht mehr raus.
Was für eine Auswirkung hat das auf unsere Kinder? Und wie decken sich diese Erlebniswelten mit der Außenwerbung, die seit einem knappen Jahrzehnt digital und hinterleuchtet ist und immer weiter zunimmt? Der Verein Pinkstinks führt Kampagnen gegen Spielzeug, das Kinder in ihren Erfahrungsräumen einengt, und gegen Außenwerbung, die Kindern das immer gleiche, stark sexualisierte Bild von Frauen zeigt, das fragt: Bin ich schön genug?
Die Auswirkungen dieser Spielzeug- und Werbewelt sind krasse Zahlen: 2006 fühlten sich noch 70% der Mädchen in Deutschland wohl in ihrer Haut, 2012 waren es nur noch 47%. Essstörungen nehmen weiter zu, noch nie waren so viele Jugendliche depressiv. Pinkstinks geht gegen den Schönheitswahn und die Genderapartheit auf die Straße: Mit Straßentheater, Demonstrationen, Presseständen und Konzerten. Sexistische Produkte werden von der Pinkstinks facebook-community angegriffen und vom Markt „geshitstormed“. Der Vortrag beschreibt diese neue Art des Feminismus und des Protests.
Kurzbiographie:
Stevie Meriel Schmiedel, Dr. Deutsch-Britin, promovierte an der University of Nottingham (Modern Languages) zur feministischen Theorie von Gilles Deleuze und Jacques Lacan, lehrte an verschiedenen Hamburger Hochschulen Gender Studies, bis sie im Sommer 2012 Pinkstinks Germany initiierte.
Heute ist sie Vollzeitaktivistin.
In Kooperation mit
Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit