Der Vortrag verfolgt das Ziel, vor dem Hintergrund gegenwärtigen sozialpolitischen Lebens in Russland und Polen den Stand der russistischen und polonistischen Genderlinguistik darzulegen und Möglichkeiten der Umsetzung genderlinguistischer Forderungen zu präsentieren. Politische Maßnahmen haben großen Einfluss auf Gesellschaft und gesellschaftliche Denkstrukturen, die wiederum maßgeblich Sprache beeinflussen. Anhand von ausgewähltem Beispielmaterial wird illustriert, wie geschlechtersensibel das Russische und Polnische heute sind. Dabei wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten der Herstellung von Geschlechtsidentität im Sprachsystem verankert sind und inwieweit diese Möglichkeiten im Sprachgebrauch genutzt werden.
Kurzbiographie:
Dennis Scheller-Boltz arbeitet seit 2012 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Slawistik der Universität Innsbruck.
Er studierte Russisch und Polnisch im Bereich Übersetzungswissenschaft am Fachbereich für Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz, promovierte 2009 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Bereich Slavistik/Polnisch.
2008-2012 – DAAD-Lektor am Institut für Germanistik der Universität Opole.
Er verfasst derzeit seine Habilitation zum Thema Genderlinguistik im Russischen und Polnischen und begründete mit C. Posch die Forschungsgruppe Gender- und Queer-Linguistik der Forschungsplattform Geschlechterforschung.