Teil der Veranstaltungsreihe „Sexismus, Rassismus, Homophobie“ desVereins Netzwerk Geschlechterforschung
Der Vortrag will die biopolitischen - genauer: somatischen - Seiten der zwei politischen Kulturen ausleuchten, die sich in den USA, aber auch in Europa, in den Obama- und Trump- Regierungen gewissermaßen zeigen. An Michelle Obamas Armen lässt sich nach Paula-Irene Villa der Versuch nachvollziehen, eine eigentlich unmögliche, von Monstrositäten bedrohte intersektionale politische Sichtbarkeit zu navigieren. An Trumps Performance lässt sich wiederum die Aufwertung und Legitimierung einer ‚toxic masculinity‘ diskutieren, deren auch politische Rhetorik einer Eroberungs- und Siegeslogik folgt.
Der Vortrag befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Politik im Allgemeinen und Körperpolitiken im Besonderen. Von der These ausgehend, dass sich die sehr unterschiedlichen politischen Programme auch in ästhetischen Stilen zeigen, wird dies an konkreten Beispielen diskutiert: Zum Einen die Oberarme von Michelle Obama, zum anderen die Siegerposen von Trump. Der Vortrag wendet das analytische Besteck der intersektionalen Gender-Analyse am Material an, um sich unter anderem mit ,monströsen schwarzen Frauen‘ und ,toxic masculinity‘ auseinander zu setzen.
Kurzbiographie:
Paula-Irene Villa ist Professorin am Institut für Soziologie, LMU München.
Sie ist im Vorstand der Deutsche Gesellschaft f. Soziologie / DGS und Ko-Sprecherin ForGenderCare (https://www.forgendercare.soziologie.uni-muenchen.de/index.html) sowie im VW-Forschungsverbund „Ernährung, Gesundheit und Soziale Ordnung in der Moderne, USA/D“ (https://www.ego.soziologie.uni-muenchen.de/index.html).
Aktuelle Publikationen:
- Villa, Paula-Irene & Schadler, Cornelia (2015): Becoming with Things - Heft der Zeitschrift Body Politics. Zeitschrift für Körpergeschichte. Heft 6 - Jahrgang 3 (2015).
- Villa, Paula-Irene (2016): Dingliche Menschen - menschliche Dinge. Interview in Zeithistorische Forschungen 3/2016 (https://zeithistorische-forschungen.de/3-2016/id=5403)