Uhren und Blinkkomparator
Schon seit Jahrtausenden messen Menschen die Uhrzeit mit Sonnen-, Wasser-, Kerzen- und Sanduhren, aber erst im 17. Jahrhundert werden mit der Erfindung des Federantriebes und der Unruhe Uhren zu präzisen Instrumenten: Sie spielen in Sternwarten eine sehr wichtige Rolle, vor allem auch deshalb, weil die genaue Zeit benötigt wird, um die Orte der Objekte am Himmel zu vermessen.
Im Instrumentenraum der Sternwarte befinden sich daher insgesamt drei astronomische Uhren, darunter die Hauptuhr der Firma Anton Rapf, die vermutlich aus dem Wiener Privatbesitz des Vaters von Oppolzer stammt.
Außer Teleskopen und Uhren sind auch noch die Geräte zur Auswertung der aufgenommenen Fotoplatten ein wichtiger Bestandteil der Historischen Sternwarte. Das größte und bedeutendste dieser Instrumente ist der von Oppolzer angeschaffte Zeiss-Stereokomparator, der später zu einem Blinkkomparator ausgebaut wurde: Wenn wir durch das Mikroskop schauen und den eingebauten Motor einschalten, dann lenkt dieser – immer wieder abwechselnd – mal das Bild der linken, mal das Bild der rechten aufblinkenden Fotoplatte auf unser Auge. Wenn das nun zwei in verschiedenen Nächten aufgenommene Fotoplatten derselben Himmelsgegend sind, dann werden uns diejenigen Himmelsobjekte ins Auge stechen, die sich – im Gegensatz zu den meisten anderen – in der Zeit zwischen erster und zweiter Aufnahme über den Himmel weiterbewegt haben. Auf diese Art sind mit solchen Blinkkomparatoren beispielsweise viele Kleinplaneten gefunden worden.
Das Gerät kann aber auch zum Auffinden von Sternen mit veränderlicher Helligkeit benutzt werden. Da ihre Helligkeit auf den beiden Fotoplatten verschieden ist, fallen diese Himmelsobjekte beim „Blinken“ sofort aus der Masse der Sterne heraus.
Auch heute noch wird zur Auswertung der an Teleskopen aufgenommenen Aufnahmen die grundsätzlich gleiche Methode des Vergleiches von zwei Bildern verwendet, nun wird dafür aber modernste Computertechnik eingesetzt.