Ordinarien für Astronomie bis 1972
Eduard Freiherr von Haerdtl (1861–1897) ist der erste Astronom an der Universität Innsbruck.
Der geborene Wiener wird 1888 nach Innsbruck berufen, weil er als rein theoretischer Astronom keine Sternwarte benötigt.
Haerdtl stirbt am 19. März 1897 an einer Lungenentzündung.
Egon von Oppolzer (1869–1907) tritt 1901 seine Professur für Astronomie in Innsbruck an und ist Gründer der Sternwarte in Hötting. Das Gebäude und einen Großteil der Instrumente finanziert er aus seinem Privatvermögen.
Schon 1907 stirbt er aber an einer Blutvergiftung, die er sich bei Gartenarbeiten zuzieht. Es ist ihm nicht vergönnt, das Potenzial seiner Sternwarte wissenschaftlich zu nützen.
Adalbert Prey (1873–1949) wirkt in den Jahren 1909 bis 1917 als Professor für Astronomie an der Universität Innsbruck.
Neben der Abhaltung von Lehrveranstaltungen ist er hauptsächlich damit beschäftigt, die Instrumente der Sternwarte betriebsbereit zu machen. Unter seiner Ägide werden die ersten Bilder am 40cm-Akademiereflektor aufgenommen.
Prey verlässt Innsbruck 1917, um eine ordentliche Professur an der Deutschen Universität Prag anzutreten.
Arthur Scheller (1876–1928) tritt 1918 seinen Dienst an der Universität Innsbruck an.
Er bemüht sich – ohne Erfolg – einen dringend nötigen Ausbau der Sternwarte zu realisieren.
Ab 1920 führt ein immer stärker werdendes Nervenleiden zur völligen Erblindung, in seinen letzten Jahren kann er nur noch mit Hilfe seines Assistenten den Lehrbetrieb aufrecht erhalten.
Im September 1929 stirbt Scheller nach jahrelanger Krankheit.
Viktor Oberguggenberger (1893–1963) arbeitet bereits ab 1921 als Assistent von Scheller an der Sternwarte, 1929 erfolgt seine Ernennung zum außerordentlichen Professor.
Neben einigen wissenschaftlichen Arbeiten führt Oberguggenberger vor allem Untersuchungen der Leistungsfähigkeit der vorhandenen Instrumente durch.
1930 erkrankt er an Kinderlähmung, seine rechte Seite bleibt für immer gelähmt. Trotz dieses Handicaps arbeitet er bis 1956 weiter. Er forciert immer wieder den ersten Ausbau der Sternwarte und kann ihn nach mehr als 20 Jahren Bemühungen endlich realisieren.
Josef Fuchs (1904–1989) ist von 1958 bis 1972 Professor für Astronomie.
Ihm ist es zu verdanken, dass die Sternwarte 1968/69 erweitert und 1972 das Zeiss-Coudé - Linsenteleskop angeschafft wird.
Neben seiner Tätigkeit am Institut für Astronomie wirkt Fuchs im Senat der Universität und als Dekan der philosophischen Fakultät.