Mit der aktuellen Lehrplannovelle des österreichischen Mathematikunterrichts hält die Wahrscheinlichkeitsrechnung erstmals Einzug in die Sekundarstufe I – konkret in die 7. und 8. Schulstufe. Was bislang Inhalt der Oberstufe war, wird ab dem kommenden Schuljahr bereits in der Unterstufe unterrichtet. Das stellt Mathematiklehrpersonen vor spannende, aber auch herausfordernde Aufgaben: Wie gelingt es, einen intuitiven Wahrscheinlichkeitsbegriff bei jüngeren Schüler*innen aufzubauen? Welche Unterrichtsmaterialien eignen sich besonders gut dafür? Welche Visualisierungen sind vielseitig einsetzbar und anschlussfähig? Und wie können fehlerhafte Vorstellungen zu stochastischen Begriffen diagnostiziert werden?
Mögliche Antworten auf diese Fragen gab die Lehrer*innenfortbildung „Herausforderung Wahrscheinlichkeit in der Sekundarstufe – Lernangebote für die 7. und 8. Schulstufe“, die am 08. April 2025 an der PH Tirol von Florian Stampfer und Pia Tscholl durchgeführt wurde.
In einer Mischung aus Hands-on-Phasen und evidenzbasierten Impulsen wurde gezeigt, wie Lernumgebungen gestaltet sein können, die sowohl fachlich fundiert als auch schüler*innenorientiert sind. Dabei standen nicht nur didaktische Zugänge zur Einführung, Visualisierung und Reflexion von Wahrscheinlichkeiten im Fokus, sondern auch Diagnoseinstrumente, mit denen Vorstellungen von Lernenden sichtbar gemacht werden können.
Eine der vorgestellten Lernumgebungen – „Farbwetten“ – ist auf der Homepage der Mathematikdidaktik der Universität Innsbruck frei zugänglich und kann unter dem gleichnamigen Bulletpoint inklusive Materialien heruntergeladen werden.
Wer sich für erste Ergebnisse zu den Diagnoseaufgaben rund um das Operieren mit Wahrscheinlichkeiten interessiert, wird in diesem Artikel fündig.