Reihen von leeren Stühlen in einem Hörsaal

Gastvortrag: Meeting of Knowledges und ethnomusikologische Minderheitenforschung

In einem virtuellen Gastvortrag stellt Wittgensteinpreisträgerin Ursula Hemetek vor, wie das innovatives Bildungskonzept Meeting of Knowledges die ethnomusikologische Minderheitenforschung beeinflusst – und vice versa.

Der Vortrag von Univ.-Prof.in Dr.in Ursula Hemetek findet im Rahmen der Vorlesung von Dr.in Beate Eder-Jordan „Identitätskonstruktion, Gedächtnis, Kulturarbeit und Meeting of Knowledges“ statt.

  Donnerstag, 10. Juni 2021

  15:30 – 17:00 Uhr

  Online

 Anmeldung


Im frühen 21. Jahrhundert etablierten der Anthropologe José Jorge de Carvalho und sein Team an der Universität in Brasília das Projekt Meeting of Knowledges. Als Teil davon wurden „Meister“ der indigenen und afro-brasilianischen Kulturtraditionen als Universitäts­lehrer*innen in den Curricula festgeschrieben. Ursula Hemetek sieht dies als radikale Ver­änderung der Wissensproduktion und als ein faszinierendes Bildungskonzept, bei dem es darum geht, das Wissen und die Art des Erkenntnisgewinns jener Gruppen der Gesellschaft in den gesamten Bildungsprozess einzubringen, die über Jahrhunderte unterdrückt, ausgerottet und diskriminiert wurden.

Ethnomusikologische Minderheitenforschung: Ethnomusikologie betrachtet Musik im sozialen Zusammenhang, in ihrem Gebrauch durch Gemeinschaften/Individuen und analysiert die Bedeutung, die Musik für diese Personen hat. Das Fach umfasst alle Musiken der Welt. Musik ist wirkmächtig und ein wesentlicher gesellschaftspolitischer Faktor, sowohl für die Dominanzgesellschaft als auch für marginalisierte Gruppen. Wie die beiden Ansätze, Meeting of Knowledges und ethnomusikologische Minderheitenforschung, einander befruchten können und wie daraus Handlungsansätze in der universitären Lehre in Österreich entstehen, wird im Vortrag erläutert.

Zur Person

Ursula Hemetek, Wittgensteinpreisträgerin 2018, ist Leiterin des Instituts für Volksmusik­forschung und Ethnomusikologie und des Music and Minority Resarch Center an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Generalsekretärin des International Council for Traditional Music. Forschungsschwerpunkte: Musik von Minderheiten in Österreich, insbesondere Roma, burgenländische Kroat*innen und Bosnier*innen sowie Migrant*innen in Wien und Flucht­bewegungen. Mitinitiatorin von Transkulturalität_mdw, Kulturarbeit im Minderheitenbereich, zahlreiche Publikationen im Fach Ethnomusikologie.

Anmeldung

Interessierte Zuhörer*innen sind herzlich willkommen.
Bitte melden Sie sich bis 9. Juni 2021 unter beate.eder@uibk.ac.at an. Sie erhalten per Mail den Link zum virtuellen Gastvortrag.

Dr.in Beate Eder-Jordan

 

Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft

 Bitte beachten Sie, dass die Sitzung aufgezeichnet wird. Dies kann Ihre Sprach- und Videoaufnahmen beinhalten, wenn diese geteilt werden.

 

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