Das Foyer des Architekturgebäudes am Campus Technik der Uni Innsbruck war in den letzten Wochen Standort für ein pavillonartiges Objekt, das hautnahe Einblicke in innovative Ansätze der modernen Architektur ermöglichte. Rupert W. Maleczek, Christian Scheiber und Günther H. Filz vom Fachbereich koge. Konstruktion und Gestaltung entwickelten gemeinsam mit Architekturstudierenden im Rahmen einer Übung ein Ausstellungs- und Studienobjekt der besonderen Art:
In einem aufwändigen, mehrwöchigen Arbeitsprozess wurden kleinteilig gefaltete Einzelelemente zu einer großen sich selbst tragenden Struktur zusammengefügt. Im Rahmen des Experiments „Surface to Form“ erarbeiteten die Wissenschaftler gemeinsam mit 35 Studierenden eine Neuinterpretation einfacher Faltfiguren, die komplexe räumliche Konstruktionen möglich machen. Die in der Fachsprache als „Kegelfügung“ bezeichnete Arbeitsweise ist als neuartiger Ansatz in architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten zu sehen: Einzelne Kegel werden aus dünnem Plattenmaterial zugeschnitten und im gefalteten Zustand konstruktiv wirksam.
Fläche zu Form
Das Innsbrucker Team kooperierte im Planungsprozess mit Forschern aus dem Gebiet der innovativen Tragwerksplanung der Universität für Angewandte Kunst/Karamba in Wien und entwickelte ein auf mehr als 1200 Einzelelementen basierendes Modell des Pavillons. Die einzelnen Elemente wurden von den Innsbrucker Studierenden zu Kegeln gefaltet, die aufgrund einer gebogenen Faltkante über eine erhöhte Steifigkeit im Randbereich verfügen. Das verwendete Material war ein nur 0,8 mm starker Karton. Im Rahmen der „Langen Nacht der Forschung“ am 22. April 2016 wurde der Pavillon „Surface to Form“, der aus 600 gefalteten Doppelkegel besteht, der Öffentlichkeit präsentiert. Neben der räumlichen Erfahrung in und um die architektonische Struktur erhielten Besucherinnen und Besucher an diesem Abend die Möglichkeit, Aspekte der technischen Faltung näher kennenzulernen, indem sie durch Lasercutter und Schneidplotter unterstützt beim „Falten“ auch selbst Hand anlegen konnten.
Der Entstehungsprozess und weitere Perspektiven auf den Versuchsbau:
Das Team
koge: Rupert W. Maleczek, Christian Scheiber, Günther H. Filz
Karamba: Clemens Preisinger, Moritz Heimrath
Tutoren: Alexander Doná, Jabob Riser, Phillip Ritsch
Werkstatt: Ernest Hager, Klaus Oberwalder
Studierende: Melissa Barbisch, Tanja, Dengler, Carmen Maria Egger, Robert Egger, Moritz Kilian Halder, Christine Antonie Hanakam, Alexandra Hanifle, Sophia Hofer, Tobias Hoffmann, Reinhard Holger, Vincent Hoffmann, Verena Hornsteiner, Benjamin Jenewein, Marie Theres Kappacher, Michael Kraker, Marine Lemarié, Sanel Maric, Thomas Emil Mayr, Maria Jin Ying Moosbrugger, Magdalena Moosmann, Sabrina Neuwirth, Thomas Obererlacher, Theresa Elisabeth Oberholzer, Kerstin Röck, Andrea Rungg, Pamela Schieder, Simon Ferdinand Schömann, Christoph Schwarz, Anna Katharina Sponring, Luca Mario Theer, Matthias Trobos, Evelyn Tschigg, Charles Michel Edmond Wirion, Balthasar Wolfenstetter, Pia Wolff, Omid Yaqoobi
unterstützt durch:
Europapier, Studia, Fakultät für Architektur, Karamba