Die Schwazer Innenstadt soll durch den laufenden Stadtentwicklungsprozess des Gemeinderates als Zentrum für Leben und Wohnen, für Freizeit, für Handel und Handwerk sowie für den Tourismus aufgewertet werden. Außerdem sollen Leerstandsflächen im Stadtzentrum minimiert und ein ausgewogener Branchenmix gefördert werden. In den Stadtentwicklungsprozess wurden über Vermittlung des Cluster Erneuerbare Energien der Standortagentur Tirol auch die Universität Innsbruck (Institut für Städtebau und Raumplanung, Institut für Infrastruktur) und die FH Kufstein (Facility Management & Immobilienwirtschaft) eingebunden: Im vergangenen Wintersemester erarbeiteten insgesamt 50 Studierende beider Hochschulen in 12 Projekten mit den Schwerpunkten Architektur (10 Projekte), Verkehrsplanung und Immobilienmanagement (je ein Projekt) mögliche Entwicklungsszenarien für die Schwazer Innenstadt. Kürzlich wurden diese Projektergebnisse Vizebürgermeister Mag. Martin Wex und Baureferent DI Christoph Prem vorgestellt. „In den eingereichten Projekten finden sich mehrere interessante Ansätze etwa zur Aufwertung der BH-Passage bzw. der Achsen zwischen den Galerien und der Altstadt, die wir in den laufenden Entwicklungsprozess aufnehmen. Ich möchte mich sowohl bei der Standortagentur Tirol, die diese Zusammenarbeit mit den Hochschulen koordiniert hat, bedanken, als auch bei DI Ursula Faix und Prof. Markus Mailer von der Uni Innsbruck und Prof. Emanuel Stocker von der FH Kufstein und ihren Studierenden für deren Arbeit, die unserem Entwicklungsprozess neue Perspektiven und einen Blick von außen eröffnet hat“, so Mag. Martin Wex, Vizebürgermeister der Stadt Schwaz. Die Projekte der Studierenden werden im Rathaus ausgestellt und öffentlich zugänglich gemacht. „Über die Standortagentur Tirol Management GmbH konnten wir die Stadt Schwaz bei ihrem Entwicklungsprozess bereits begleiten. Ich freue mich, dass sich diese Zusammenarbeit nun über das Hochschulcafe fortsetzt und wir über unsere Cluster zwei Hochschulen einbinden konnten“, erklärt Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol.
Hintergrund Hochschulcafé
In „Hochschulcafés“ vernetzt der Cluster Erneuerbare Energien der Standortagentur Tirol Hochschulen und Tiroler Städte, die ausgewählte Stadtteile nachhaltig entwickeln und sanieren möchten. Nach Erstgesprächen zur Ausgangslage und den besonderen Anforderungen in einem Ort nimmt der Cluster Erneuerbare Energien Kontakt zu jenen Instituten an den heimischen Universitäten und Fachhochschulen auf, die über das entsprechende Know-how verfügen. In weiterer Folge erarbeiten die Studierenden dieser Institute mit ihren LehrveranstaltungsleiterInnen im Rahmen regulärer Lehrveranstaltungen mögliche Lösungsansätze und Entwicklungsszenarien. Die Zusammenarbeit in einem Hochschulcafé sorgt so zum einen für den unvermittelten Know-how-Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft, die Politik und die Verwaltung. Umgekehrt profitieren die teilnehmenden Studierenden von der „Arbeit am lebenden Objekt“. Nach Telfs (2012) und Wörgl (2014) fand auf Vermittlung des Clusters Erneuerbare Energien der Standortagentur Tirol in Schwaz das insgesamt dritte Hochschulcafé statt.