Der israelischer Physiker Dan Shechtman wurde 2011 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Das Nobelkomitee würdigte damit seine Entdeckung der Quasikristalle. Lange war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass es keine Quasikristalle gibt. Shechtman konnte den Gegenbeweis antreten. Wie es dazu kam, erzählte er auf unterhaltsame Weise sowohl im Rahmen der schon traditionsreichen Innsbruck Physics Lecture am Campus Technik, als auch bei einem Treffen mit rund 150 Schülerinnen und Schülern des Bundesrealgymnasiums Innsbruck am Adolf-Pichler-Platz. Außerdem besuchte Shechtman die Labors mehrerer Arbeitsgruppen an den physikalischen und chemischen Instituten der Universität und informierte sich über die aktuelle Forschung. Den Aufenthalt in Tirol, bei dem er von seiner Ehefrau, der Psychologie-Professorin Zipora Shechtman begleitet wurde, nutzte der Nobelpreisträger auch für einen Besuch in Alpbach.
Zur Person
Dan Shechtman wurde 1941 in Tel Aviv, Israel, geboren. Er studierte am Technion in Haifa Ingenieur- und Materialwissenschaften und wurde 1972 promoviert. Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt in den USA arbeitete er ab 1975 am Technion und wurde dort Professor. Während eines Forschungsaufenthalts an der Johns Hopkins University in den USA von 1981 bis 1983 entdeckte Shechtman zum ersten Mal quasiperiodische Kristalle in Legierungen. Diese Vorstellung passte nicht in das Bild, die Wissenschaft damals von Kristallen hatten. Er dauerte fast ein Jahrzehnt bis seine Erkenntnis breit akzeptiert wurde. 2011 wurde er für die Entdeckung mit dem Chemie-Nobelpreis honoriert.