100 Jahre Republik Österreich: Zu Ehren des diesjährigen Staatsjubiläums und zugleich als Auftakt für die Ringvorlesung der Universität fand am 14. März in den Innsbrucker Ursulinensälen eine festliche Podiumsdiskussion statt. Niemand geringerer als Heinz Fischer, Bundespräsident a. D., führte die Riege der hochkarätigen Diskutanten an, zu denen auch Oliver Rathkolb (Institut für Zeitgeschichte Universität Wien), Monika Sommer-Sieghart (Haus der Geschichte Österreich), Helmut Wohnout (Bundeskanzleramt/Bundespressedienst) gehörten. Die Veranstaltung wurde von Dirk Rupnow (Professor für Zeitgeschichte) und Kurt Scharr (Professor für Österreichische Geschichte) wortgewandt moderiert.
Neben dem Jubiläum an sich wurden vor allem die einschneidenden Ereignisse der Geschichte Österreichs der Jahre 1848 - 1918 –1938 – 1948 – 2018 thematisiert. Dabei standen die Dynamik der Geschichte Österreichs und ihr unabstreitbares Nachwirken in der Gegenwart im Fokus, zumal sich am 12. März 2018 der „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland zum 80. Mal jährte. Altbundespräsident Heinz Fischer hob in diesem Zusammenhang besonders die nach Kriegsende 1948 beschlossene Deklaration der Menschenrechte hervor. Angestoßen durch die Aufarbeitung der Verbrechen des Zweiten Weltkrieges und die in Europa zu jener Zeit stattfindenden politischen Umbrüche wurde die Würde eines jeden Menschen zum unumstößlichen Pfeiler der neuen Republik erhoben.
Aktuelle Bezüge wurden auch im Zusammenhang mit dem vielumstrittenen Haus der Geschichte Österreich und der darin stattfindenden Aufarbeitung der österreichischen Historie hergestellt.
Die Diskussionrunde, die von der Universität Innsbruck in Kooperation mit dem Stadtarchiv Innsbruck veranstaltet wurde, konnte zur allgemeinen Freude eine sehr hohe Besucherzahl verzeichnen. „Es ist ganz wunderbar, wie viele Leute zur heutigen Diskussion gekommen sind. Wir hätten nicht mit solchem Andrang gerechnet“, so Dirk Rupnow. Tatsächlich schien das Thema nicht nur bei Fachleuten auf großes Interesse zu stoßen, sondern auch die breitere Bevölkerung zu begeistern. Als ein Indikator dafür kann der Platzmangel im Saal gesehen werden. Dieser war schon gut eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung überfüllt, sodass viele Zuhörer der Diskussion im Stehen folgen mussten.
Ebenso nahmen unzählige Besucher die Möglichkeit wahr, sich während des im Anschluss an die Diskussion stattfindenden Empfangs der Stadt Innsbruck auszutauschen und den Abend damit ausklingen zu lassen.
Die Diskussion kann im freien Radio Freirad nachgehört werden (Link siehe unten), die kommenden Vorträge werden als Video aufgezeichnet.
(Judith Dengler/Yvonne Pallhuber)