Die Auszeichnung wurde Tilmann Märk am 11. April 2018 im Rahmen des 3. Internationalen Workshops für Dissociative Electron Attachment in der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag verliehen. Märk wurde auf Vorschlag der internationalen Jury dieser Fachtagung mit dem „2018 Dissociative Electron Attachment Club Distinguished Service Award“ ausgezeichnet. Mit dem Preis werden seine über viele Jahrzehnte geleisteten, grundlegenden wissenschaftlichen Beiträge auf diesem Fachgebiet der Ionenphysik und Plasmaphysik gewürdigt. Ein nicht unerheblicher Teil seines umfangreichen wissenschaftlichen Schaffens widmete sich diesem Forschungsthema.
Was Wassertropfen im Innersten zusammenhält
Tilmann Märk wurde gleichzeitig die Ehre zuteil, den wissenschaftlichen Eröffnungsvortrag des internationalen Zusammentreffens von führenden Expertinnen und Experten der Ionenphysik in Prag zu halten. Darin widmete er sich einem Thema, dass den Physiker trotz seiner intensiven Tätigkeit als Wissenschaftsmanager weiter antreibt: den Bindungseigenschaften von Wasser. Es ist dies ein Forschungsvorhaben, das Tilmann Märk gemeinsam mit einem Team um Michel Farizon von der Universität Lyon vorantreibt. Die experimentellen Arbeiten liefern einen tiefen Einblick in die Eigenschaften von Wasserstoffbrückenbindungen, die Wassertropfen im Inneren zusammenhalten und die für den Energietransfer innerhalb der Tröpfchen verantwortlich sind. Die renommierte Fachzeitschrift Angewandte Chemie, International Edition, veröffentlichte 2015 erste Erkenntnisse aus dieser Forschung und widmete den Ergebnissen damals ihre Titelseite. Die Resultate sind unter anderem für die Atmosphärenchemie, die Astrochemie und die Biologie von großem Interesse, wo solche Prozesse eine wichtige Rolle spielen können.
Sehr erfolgreicher Wissenschaftler
Tilmann Märk hat als erfolgreicher Ionenphysiker über 800 wissenschaftliche Arbeiten in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und wurde bereits mit zwei Ehrendoktoraten (Bratislava, Lyon) ausgezeichnet. Seit 2011 ist er Rektor der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und hat sich weitgehend aus dem Forschungsbetrieb zurückgezogen. Im Rahmen von kurzen, aber regelmäßigen Forschungsaufenthalten an der Universität Lyon versucht er dennoch die langjährige Partnerschaft mit seinen französischen Kollegen weiterhin zu pflegen.