Die Schar der Studierenden wird immer bunter und die an sie gestellten Ansprüche werden immer vielfältiger. Die Universität Innsbruck reagiert auf diese Entwicklungen und schafft im Projekt „Curricula neu“ die Möglichkeit, bei gleichbleibend hohem qualitativen Anspruch die angebotenen Studien flexibler zu gestalten. Das neue Modell wurde von Vizerektor Bernhard Fügenschuh, dem Büro für Bolognaprozess und Lehreentwicklung und dem Senat gemeinsam erarbeitet. Die Curriculums-Kommissionen sind nun eingeladen, die neuen Möglichkeiten in die Curricula einzuarbeiten und damit allen Studierenden das breite Fächerangebot der Universität nutzbar zu machen sowie Forschung und Lehre wieder stärker zu verbinden.
Hohe Ansprüche
Die Bausteine des neuen Modells bieten den EntwicklerInnen von Curricula die Möglichkeit, abhängig von der jeweiligen Fachkultur und dem Studienniveau (Bachelor/Master), die Curricula fachlich zu verbreitern oder auch zu vertiefen. Darüber hinaus können sie Studierenden sowohl Mobilität als auch die Teilhabe am internationalen bzw. interkulturellen Austausch vor Ort ermöglichen. „Ein zentraler gemeinsamer Nenner aller Bausteine von ‚Curricula neu‘ ist aber, dass Studierende als aktive und forschende Lernende im Fokus stehen“, sagt Christina Raab vom Büro für Bolognaprozess und Lehreentwicklung. „Studierende als kompetente GestalterInnen der eigenen Lernbiographie und mündige Mitglieder der universitären Gemeinschaft stellen hohe Ansprüche an die Curriculumsentwicklung“, ergänzt Vizerektor Bernhard Fügenschuh. „Der Erfolg des neuen Modells wird sich daher auch an Indikatoren wie der qualitätsgesicherten Durchlässigkeit, der Studierbarkeit der Curricula und der Nachhaltigkeit der neuen Studienstruktur messen lassen müssen.“
Aktiv gestalten
Mit dieser Initiative sollen die Studierenden wieder verstärkt selbst Verantwortung für die Ausgestaltung ihrer Studien und damit ihrer (Aus-)Bildung an der Universität übernehmen. So wird auch ‚Verschulungstendenzen‘ entgegengewirkt, die Studierende zu ‚passiven WissensempfängerInnen‘ und ‚ECTS-Punkte-SammlerInnen‘ und WissenschafterInnen zu reinen WissensvermittlerInnen degradieren. Im Rahmen der neuen Curricula werden die Studierenden selbst entscheiden können, ob sie ihr Wissen in einem Fachbereich vertiefen oder die bereits erworbenen fachlichen Kompetenzen um weitere, fachfremde oder interdisziplinäre Fähigkeiten erweitern wollen. Mit der Reform soll auch der Diskurs zwischen Studierenden und Forschenden sowie wie jener mit der Gesellschaft und dem Arbeitsmarkt weiter gefördert werden.