Vorstudienlehrgang
Seit dem Wintersemester 2018/2019 kann der Universitätslehrgang „Vorstudienlehrgang zur Vorbereitung auf Ergänzungsprüfungen“ besucht werden. (Symbolbild)

Deutsch­kennt­nisse für das Stu­dium

Um an einer österreichischen Universität studieren zu können, müssen alle Interessierten vor dem Beginn des Studiums ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen. Seit diesem Wintersemester 2018/19 wird an der Uni Innsbruck für alle deutschsprachigen Studienfächer ein dreisemestriger Vorstudienlehrgang angeboten.

Neben den bisherigen Möglichkeiten des Deutscherwerbs am Sprachenzentrum wurde im vergangenen Wintersemester der Universitätslehrgang „Vorstudienlehrgang zur Vorbereitung auf Ergänzungsprüfungen“ eingerichtet. Derzeit ist sein Besuch für Drittstaatenangehörige verpflichtend und Voraussetzung für den Erhalt einer entsprechenden Aufenthaltsberechtigung. Ab dem Sommersemester müssen ihn aber auch EU-Angehörige, die ohne ein Programm nach Innsbruck kommen („Free Mover“), besuchen. Die meisten Studienfächer an österreichischen Universitäten, so auch an der Uni Innsbruck, werden in deutscher Sprache angeboten. Um den Inhalten bestmöglich folgen zu können, müssen Studierende bereits vor Antritt des Studiums an einer österreichischen Universität die notwendigen Sprachenkenntnisse auf dem Niveau B2+ vorweisen. Auch an der Uni Innsbruck können Studieninteressierte aus Drittstaaten seit dem Wintersemester 2018/19 einen entsprechenden, auch gesetzlich vorgeschriebenen, Vorstudienlehrgang besuchen, um Deutsch zu lernen. Monika Dannerer, Professorin am Institut für Germanistik, ist die Leiterin des Lehrgangs: „An der Uni Innsbruck möchten wir offen für alle Studierenden sein, selbstverständlich unabhängig von der Nationalität. Um das Studium bestmöglich absolvieren zu können, setzen wir das Beherrschen der Sprache auf Maturaniveau voraus.“

Vorstudienlehrgang

In drei Semestern, mit einem Unterrichtsausmaß von 14 Wochenstunden, sollen die Teilnehmenden am Ende das geforderte Niveau erreichen. „Wir sind uns bewusst, dass dies eine steile Progression ist und auch von den Teilnehmenden gewisse Marathon-Fähigkeiten verlangt. Am Kurs nehmen aber auch nur Menschen teil, die ja bereits Matura haben und es gewohnt sind, Neues zu lernen. Trotzdem kann es vorkommen, dass manche in ihrer Bildungslaufbahn noch keine Fremdsprache gelernt haben – dann ist das Erlernen einer neuen Sprache umso herausfordernder“, betont Dannerer, die auch die Fähigkeiten der Trainerinnen im Kurs lobt. Elisabeth Hilber und Julia Königs unterrichten die derzeit aus 16 Teilnehmenden bestehende Gruppe. „Die Gruppe ist unglaublich vielfältig und leistungsstark. Die große Herausforderung für die Lehrenden besteht allerdings darin, dass sie auch sehr heterogen ist, denn nur wenige waren im Herbst tatsächlich Anfängerinnen und Anfänger, die meisten sind bereits mit Niveau A1 oder A2 gekommen“, so die Germanistin. In allen Modulen werden auch studienspezifische Inhalte und Kompetenzen vermittelt. Sehr bald beginnen die Lehrenden auch mit der Heranführung an die wissenschaftliche Sprache. „Ein Teil der Stunden widmet sich dann auch wissenschaftlichen Texten und beispielsweise dem Üben von Mitschriften“, erklärt Dannerer, die plant, dass Studierende in jedem Semester in den Vorstudienlehrgang einsteigen können. „Aufgrund der jüngsten  Gesetzesänderung werden wir unser Curriculum allerdings erneut anpassen müssen. Für den Besuch des Vorstudienlehrgangs wird nämlich ab März 2019 das Niveau A2 als Einstiegsniveau vorausgesetzt werden“, sagt die Wissenschaftlerin. „Es wird also noch ein bisschen dauern bis ‚Alltag‘ in den Universitätslehrgang einkehrt. Was die Leitung zu einer sehr positiven Erfahrung werden ließ, ist die hervorragende und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten – vom Vizerektorat Lehre und der Curricularkommission der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät bis zur Studienabteilung, von der Abteilung für universitäre Weiterbildung bis zum Sprachenzentrum“, betont Dannerer.

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