Knapp 100 SchülerInnen aus Nord- und Südtirol (Bundesoberstufenrealgymnasium St. Johann, Franziskanergymnasium Bozen, Reithmanngymnasium Innsbruck und Wirtschaftsfachoberschule Auer) setzten sich über das gesamte Schuljahr mit Klimawandelanpassung auseinander. In Kleingruppen führen sie eigene Forschungsprojekte in ihrer Heimatregion durch. Dabei entdecken sie von klimatischen Veränderungen betroffene Bereiche der Gesellschaft (Tourismus, Ernährung und Landwirtschaft, Naturgefahren, Wirtschaft und Gesundheit) und lernen aktuelle Strategien der Klimawandelanpassung zu bewerten. Unterstützung erhalten sie hierbei von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Praktikerinnen und Praktikern aus Nord- und Südtirol und darüber hinaus. Organisiert und begleitet wird der gesamte Prozess von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Geographie sowie der EURAC Bozen. Landesschulinspektorin Adolfine Gschliesser, Vizerektor für Lehre und Studierende Bernhard Fügenschuh sowie EURAC-Institutsleiter Marc Zebisch begrüßten die Jugendlichen am 17. Dezember in der voll besetzten Aula im Hauptgebäude der Universität Innsbruck zum ersten Austauschworkshop in diesem Schuljahr.
Vom Klimaschutz zur Klimawandelanpassung
Neben zahlreichen Projekten zum Thema Klimaschutz, also zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes, ist das Projekt Generation F³ das bisher erste, das Jugendliche dazu anleitet, eigene Forschungsprojekte zum Thema Klimawandelanpassung in Nord- und Südtirol durchzuführen. Jugendliche werden in wenigen Jahrzehnten die Entscheidungsträgerinnen und –träger in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft und können entsprechende Weichenstelllungen vornehmen. Umso wichtiger ist es, dass sie sich schon heute intensiv mit den ökologischen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts beschäftigen.
Neben dem inhaltlichen Zuwachs an Fachwissen über verschiedene Disziplinen hinweg, lernen die Schülerinnen und Schüler im Projekt „Generation F3 – Fit for Future“ auch wichtige Fähigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens. Am 17. Dezember setzten sich die Jugendlichen daher mit Strategien zur Klimawandelanpassung in Nord- und Südtirol auseinander und identifizierten Forschungsfragen von regionaler Relevanz, wie zum Beispiel:
- Wie können sich Skigebiete in Nordtirol langfristig an Schneemangel anpassen?
- Was sind mögliche Maßnahmen, um Schäden durch auftauenden Permafrost zu verhindern?
- Welche Maßnahmen ergreifen ältere Menschen in Bozen, um sich vor dem Risiko steigender Hitzetage zu schützen?
Besonders hervorzuheben ist die Vielfalt der Themenbereiche und der entsprechenden Expertinnen und Experten, die sich an den Diskussionen im Rahmen des Workshops beteiligten: Vom Land Tirol über die Standortagentur Tirol, dem Schneezentrum Tirol, den Instituten für Soziologie, Geographie und Finanzwissenschaften, der EURAC, der ÖBB, der IKB und dem alpS bis hin zu den Klimawandelanpassungsmodellregionen KLAR! wirkten zahlreiche kompetente Vertreterinnen und Vertreter an diesem inter- und transdisziplinären Dialog mit. Die Jugendlichen durchlaufen im Projekt „Generation F3 – Fit for Future“ selbst alle Stationen eines Forschungsprozesses (Formulierung der Forschungsfrage, Datenerhebung, Datenauswertung, Interpretation und Präsentation). Dies stellt zum einen eine wichtige Vorbereitung für das spätere Studium dar, ist zum anderen aber auch für alle, die sich nicht für ein Studium entscheiden, in einer Informationsgesellschaft von höchster Bedeutung. Generation F3 – Fit for Future wird gefördert von der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol.
Oliver Schrot