„Meine Forschung zielt darauf ab, die Anpassung wirbelloser Tiere, vor allem von Schnecken (Gastropoden), an unterschiedlichste Lebensräume besser verstehen zu lernen“, sagt die Wissenschaftlerin. Wie konnten sich diese Tiere im Laufe der Evolution an extrem unterschiedliche Habitate – von der Tiefsee bis zum alpinen Raum – anpassen? Wie gelingt es den Vertretern dieser artenreichen Tiergruppe, ihre Zellen vor Schäden durch Hitze, Kälte oder toxischen Metallen zu schützen? Diese Fragen stellt Veronika Pedrini-Martha vom Institut für Zoologie.
Molekulare Stressforschung
In ihrer Forschung benutzt sie modernste molekularbiologische Methoden, um besonders Schutz- und Entgiftungsmechanismen von Schnecken, wie der bei uns heimischen Weinbergschnecke (Helix pomatia), weiter aufzuklären. Die Biologin erforscht dazu die Genregulation von Metallothioneinen. Diese Eiweiße (Proteine), sind in der Lage sowohl essenzielle Metalle wie etwa Kupfer (Cu) oder Zink (Zn), als auch nicht-essenzielle, toxische Metalle wie Cadmium (Cd) zu binden. Daher üben sie wichtige Funktionen, sowohl im Stoffwechsel (Metabolismus) als auch in der Entgiftung von Metallen, aus.
Die Regulation dieser Proteine auf Gen-Ebene wurde bisher in traditionellen Modellorganismen, wie etwa der Maus, bereits untersucht. Weitgehend unklar ist allerdings, wie diese Regulation in nicht-traditionellen Modellorganismen, vor allem in Weichtieren wie den Schnecken funktioniert. „Die gewonnenen Erkenntnisse meiner grundlagenwissenschaftlichen Arbeit verknüpfen diverse Fachdisziplinen, wie etwa Evolutionsbiologie, Ökotoxikologie und molekulare Physiologie, miteinander,“ betont die Wissenschaftlerin.
Zur Person
Veronika Pedrini-Martha wurde 1983 in Innsbruck geboren. Sie studierte Biologie an der Universität Innsbruck, wo sie 2017 promovierte. Seit drei Jahren ist sie Postdoc am Institut für Zoologie an der Universität Innsbruck.