Unter der Leitung von Mag. Carla Festi wurden von Studierenden am Institut für Translationswissenschaft der Universität Innsbruck einige in die Gegenwart verlegte Geister- und Teufelssagen des Tiroler Autors Christian Kössler (er ist hauptberuflich als Bibliothekar an der ULB Tirol tätig) ins Italienische übersetzt und schon im November 2017 in Form einer musikalisch umrahmten Lesung am INTRAWI erfolgreich präsentiert. Um dieses Projekt einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde schließlich der Plan gefasst, jene Erzählungen letztlich auch in Buchform erscheinen zu lassen.
In Kooperation mit innsbruck university press, dem Vizerektorat für Forschung sowie zwei privaten Sponsoren konnte dieses Vorhaben nunmehr umgesetzt werden. Mit „Alpi noir. Racconti di demoni e spiriti“ ist somit eine schaurig-schöne Sagenreise entstanden, die durch ein Vorwort der Bozner Autorin und Volkskundlerin Bruna Maria Dal Lago Veneri sowie Illustrationen der Trentiner Künstlerin Nadia Groff eine zusätzliche Aufwertung erfahren hat.
Die italienische Übersetzung der knappen Originalsagen sowie der Umarbeitung in die Geschichten „noir“ von Christian Kössler orientiert sich am Prinzip der kreativen Wirkung anstatt einer pedantischen Treue zum Original. In die Texte eingestreut sind aber auch Fußnoten, die Hintergrundinformationen liefern und somit der Leserin und dem Leser zu einer besseren geographischen Kontextualisierung verhelfen. In der Übersetzungswerkstatt wurde viel diskutiert, verglichen, gedacht und vorgeschlagen, bis man sich auf eine für alle Teilnehmerinnen passende translatorische Lösung einigen konnte.
Nun gruselt’s auch auf Italienisch … Wie wirkt es?
Da Sprachen nie deckungsgleich sind, lautet die Antwort: „Quasi dasselbe mit anderen Worten“, so der Titel eines bekannten Buches von Umberto Eco zur Kunst des Übersetzens.
(Mag. Carla Festi, Christian Kössler)