Sportland Tirol
Tirol soll sich bis 2030 als führendes alpines Sportland weiterentwickeln.

Alpine Sport Stra­­tegie: Tirol legt einen Fokus auf die Jugend

Tirol soll sich bis 2030 als führendes alpines Sportland weiterentwickeln. Die Kompetenz der vier Hochschulen des Landes wurde gebündelt und alle Anspruchsgruppen im alpinen Sport dauerhaft eingebunden. Der Ausbau von Sommer- und Wintersportwochen im eigenen Land für Tirols Schüler steht dabei ganz oben auf der gemeinsamen Projektliste.

Die Arbeit der Experten rund um die „Alpine Sport Strategie Tirol“ zeigt erste konkrete Ergebnisse. Gelungen ist dabei in einem ersten Schritt die Vernetzung der wichtigsten Kompetenzstellen und Experten des Landes. Alle vier Hochschulen Tirols – die Universität Innsbruck, das Management Center Innsbruck, die UMIT Tirol und die FH Kufstein, sowie weitere Sportinstitutionen und -experten wurden in der Analysephase einbezogen. „Deutlich wurde durch diese erstmalige umfassende Datenanalyse, dass der alpine Sport für die Tirolerinnen und Tiroler, aber auch für unsere Gäste eine enorme Bedeutung hat. Die Sportmöglichkeiten am Berg tragen wesentlich zu unserer Lebens- und Freizeitqualität bei und machen einen großen Teil der Anziehungskraft unserer Region aus“, so Tirols LHStv. und Sportlandesrat Josef Geisler. „Sport in unseren Bergen fördert nicht nur unsere Gesundheit, sondern bietet auch den Ausgleich, den wir gerade in Zeiten von Corona mehr denn je brauchen. Die Pandemie ist eine enorme Herausforderung, aber auch Anstoß für eine besonders verantwortungsvolle, naturverträgliche und nachhaltige Weiterentwicklung der Marke Tirol in Sachen Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skifahren, Skitouren, Mountainbiken, Trailrunning sowie weiterer alpiner Trendsportarten“, betont Geisler.

Physische und psychische Gesundheit

„Tirol steht wie kein anderes Land für alpine Sportarten – das prägt den Lebensstil vieler Einheimischer und ist in Summe ein wichtiger Aspekt für die gesunde und nachhaltige Weiterentwicklung unserer Gesellschaft“, zeigt sich auch Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding, überzeugt. Daher dürfe man die Entwicklungen in diesem Bereich nicht dem Zufall überlassen, sondern müsse gezielt und strategisch investieren: „Als Lebensraum Tirol Holding haben wir gerne die Verantwortung übernommen diesen Strategieprozess zu koordinieren. Es geht um die gesunde Entwicklung unseres Landes, darum vorhandene Stärken abzusichern aber auch konkret weiterzuentwickeln. Wichtig ist es jetzt im Dialog mit den Fachleuten, Praktikern und Hochschulen im Land eine gemeinsame Basis und die richtigen Projekte zu definieren und mit den ersten Schlüsselprojekten in die Umsetzung zu gehen. Denn neben ökologischen, ökonomischen wie sozialen Aspekten spielt Sport und Bewegung auch eine zentrale Bedeutung für die physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung. In Summe prägt dieses Bild auch zu einem großen Teil die internationale Wahrnehmung unseres Landes und damit auch die Beliebtheit und Anziehungskraft der Marke Tirol.“ Das Projektteam erarbeitete entlang 6 strategischer Handlungsfelder eine Vielzahl an Maßnahmen für die kommenden Jahre. Im Zentrum stehen dabei, Sport und Bewegung in Schule und Familie zu fördern, die alpinen Sportarten nachhaltig weiterzuentwickeln, eine dichte Sport-Infrastruktur zusammen mit Land, Regionalmanagement, TVBs und Gemeinden zu sichern. Des Weiteren soll die Festigung von Rolle und Wert des organisierten Sports, des Vereinswesens und Sport als Beruf gewährleistet werden. Hinzu kommt die Bündelung und Erhebung relevanter Daten im Sports Research Lab, sowie Tirol als Vorzeigeregion mit Vorbildfunktion im alpinen Sport zu etablieren. „Im Laufe unserer Arbeit hat sich sehr schnell herauskristallisiert, dass wir unsere Bergsportkompetenz über die nächsten Generationen hinaus nur erhalten können, wenn wir jetzt sofort beim Nachwuchs ansetzen. Denn wer die Jugend verliert, verliert die Zukunft“, betont Projektleiter Christian Wührer. „Deshalb haben wir uns in der ersten Phase der Umsetzungsschritte ein klares Ziel gesteckt: die jährlich stattfindenden Sommer- und Wintersportwochen für Schüler wieder deutlich auszubauen. Die Sportwochen sollen nachhaltig in der eigenen Region, ohne lange Fahrtwege durchgeführt werden, um Kinder und Jugendliche für Bewegung generell, sowie für alpine Sportarten zu begeistern.“ Weiters sei es für die Zukunft von enormer Bedeutung, dass in ganz Tirol eine Struktur entstehe, die garantiere, dass unterschiedliche Sportarten ohne Hemmschwelle und Barrieren probiert und ausgeübt werden können, führt Wührer weiter aus.

Fundierte Daten als Basis für Investitionen

Wenn es um die künftige Entwicklung des alpinen Sportlandes Tirol geht, sollen fundierte Daten als Entscheidungsgrundlage dienen. Daher ist es von zentraler Bedeutung genau zu wissen, wie das Sport- und Freizeitverhalten der Tirolerinnen und Tiroler ist, welche Infrastrukturen wo und in welchem Ausmaß bereits bestehen und ob hinter Investitionen in Sportveranstaltungen auch das entsprechende Potential vorhanden ist. Martin Schnitzer, vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck, hat die letzten Monate intensiv am Strategieprojekt mitgewirkt. Der Sportexperte sieht im neuen „Sports Research Lab Tirol“ ein Herzstück der Initiative. „Das Lab ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung der vier Hochschulen Tirols. Diese Kooperation hat Seltenheitswert“, erklärt Schnitzer. „So kann in Zukunft gewährleistet werden, dass unser Wissen konzentriert wird und Forschungsarbeit nicht überlappend stattfindet. Ziel ist es einen umfassenden landesweiten Datenpool zum Thema Sport und Bewegung aufzubauen.“ Dieser solle zukünftig als wichtige Grundlage, für Entscheidungen, die im Rahmen von alpinen Sportarten getroffen werden, dienen. Schnitzer: „Das kann Großveranstaltungen ebenso wie Sportentwicklung, Freizeitangebote, Vereinssport aber auch Spitzensport betreffen. Hier können wir hinkünftig im Sports Reserach Lab den Entscheider zeitnah, relevante, regionale Daten zur Verfügung stellen“, so Schnitzer. Projekte könnten so anhand von landesweiten Gesamtstrategien beurteilt werden. Die konkrete Umsetzung könne dann gezielt zur gewünschten ökologischen, gesellschaftlichen und infrastrukturellen Entwicklung Tirols beitragen.

(Lebensraum Tirol/Redaktion)

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