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„Höhlen. Die geowissenschaftliche Erforschung der letzten weißen Flecken der Erde“ lautete der Titel des internationalen Symposiums in Wien am 12. November.

Fas­zina­tion Höhle: Hoch­karä­tiges Sym­po­sium in Wien

Anlässlich des Internationalen Jahres für Höhlen und Karst fanden sich vergangenen Freitag internationale Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Höhlenforschung im Naturhistorischen Museum Wien ein und gewährten Einblicke in ihre vielfältigen, unterirdischen Forschungsgebiete in aller Welt. Rund 90 Expert*innen und Interessierte nahmen teil.

Die Kommission für Geowissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften organisierte in Kooperation mit der Universität Innsbruck und dem Naturhistorischen Museum Wien am 12. November 2021 ein öffentliches Symposium, in dem Highlights der internationalen Höhlenforschung präsentiert wurden. Christoph Spötl, Professor für Quartärforschung am Institut für Geologie und Mitglied der ÖAW, organisierte und eröffnete das Symposium gemeinsam mit Werner Piller von der ÖAW. Spötl ist darüber hinaus Präsident des Verbands Österreichischer Höhlenforscher mit 26 Vereinen in allen Bundesländern und Teil der International Union of Speleology. Allein in Österreich gibt es rund 17.000 bekannte Höhlen, viele unterirdischen Systeme sind aber nach wie vor unbekannt oder wenig erforscht – nicht nur hierzulande. Beinahe täglich kommen weltweit Neuentdeckungen dazu. Für die Klimaforschung sind Höhlen und ihre Ablagerungen beispielsweise in Form von Tropfsteinen von großer Bedeutung: Schicht für Schicht bildet sich ein Archiv, vergleichbar mit den Seiten eines Buches. Das Dechiffrieren ihrer geochemischen Zusammensetzung erlaubt Rückschlüsse auf die Bedingungen, die früher oberhalb der Höhlen geherrscht haben. Das macht sie zu einem einzigartigen Klimaarchiv bis zu mehrere hunderttausend Jahre in die Vergangenheit.

Faszinierende Einblicke in Höhlenforschung in allen Teilen der Welt ermöglichte die Tagung in Wien. (Credit: Robbie Shone)

Die Welt unter Tage

Vonseiten der Universität Innsbruck nahmen auch Gina Moseley und Yuri Dublyansky vom Institut für Geologie teil. Moseley berichtete von ihren Forschungsarbeiten in den nördlichsten Höhlen der Welt in Grönland, Dublyansky präsentierte seine umfassende Forschungsarbeit im berühmten Devils Hole in den USA. Der Höhlenfotograf Robbie Shone gewährte mit seinem imposanten Bildmaterial ebenfalls Einblicke in eine seiner Exkursionen in die mit mehr als 2000 Metern tiefste bekannte Höhle der Welt, die Veryovkina Höhle in Abchasien. Shone begleitet auch die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Geologie seit Jahren mit der Kamera auf Expeditionen weltweit. In den weiteren Vorträgen des Symposiums erzählten Expertinnen und Experten aus Wien und Salzburg sowie aus Frankreich, Rumänien und Tschechien von ihren Forschungen, die von Eishöhlen bis zur tiefsten Unterwasserhöhle der Welt in Tschechien reichen.

Die Vorträge wurden aufgezeichnet und werden in Kürze auf der Website der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zur Verfügung stehen.

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