Die bereits vor Jahren konzipierte Idee einer Forschungsstelle als Ort des Austausches und der Diskussion für die internationale Gustav Mahler Forschungsgemeinschaft konnte durch eine Kooperation zwischen der Stiftung Euregio-Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach-Dolomiten und dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck realisiert werden. Die wissenschaftliche Leitung der Forschungsstelle liegt bei Federico Celestini und Milijana Pavlović vom Institut für Musikwissenschaft, Infrastruktur und Verwaltung bei der Stiftung. „Die Forschungsstelle Gustav Mahler in Toblach soll zu einem Ort der Begegnung und des Austausches werden, in dem ein Dialog zwischen Musik, Natur, Wissenschaft und einer interessierten Öffentlichkeit stattfinden kann. Jedes Mal, dass wir in Toblach ein Symposion, eine Ausstellung oder einen Vortrag veranstalten, sind wir von der Faszination, die aus der atemberaubenden Schönheit der Landschaft in den Dolomiten und dem Bezug auf Gustav Mahler und sein Wirken in Toblach entspringt, überwältigt. Wir wollen diese Begeisterung mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt teilen und zur gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeit nützen“, so Celestini und Pavlović. „Mit der Entstehung eines Forschungszentrums in Toblach entsteht ein Meilenstein in der wissenschaftlichen Erforschung des Lebens und kompositorischen Schaffens von Gustav Mahler. Federico Celestini und Milijana Pavlović ist es ein Anliegen, ihren Studentinnen und Studenten der Musikwissenschaft, Gustav Mahler und sein Umfeld näher zu bringen. Wo könnte das besser passieren als an den Orten, an denen unter anderem das Lied von der Erde entstanden ist? Nach erfolgreicher ‚Grundsteinlegung‘ sollen verschiedene Projekte auf den Weg gebracht werden. Gustav Mahler ist ein weites Feld. Das Euregio-Kulturzentrum Toblach freut sich über diese Zusammenarbeit und wünscht sich neue Impulse aus dem studentischen und wissenschaftlichen Umfeld“, ergänzt Sigisbert Mutschlechner, Präsident der Stiftung.
Grenzübergreifende Zusammenarbeit
Die Struktur der Forschungsstelle sieht einen internationalen wissenschaftlichen Beirat vor, dem zehn angesehene Mahlerforscherinnen und -forscher aus acht verschiedenen Ländern angehören. Auch ein unterstützendes Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde gebildet. Als eine ergänzende und besonders wichtige Initiative wurde ein Forum für Doktorandinnen und Doktoranden mit Mahler-bezogenen Dissertationen gegründet. Im Fokus steht die neue Generation von Forscherinnen und Forschern, der die Möglichkeit gegeben werden soll, sich zu vernetzen und eigene Projekte zu entwickeln. „Wissenschaft lebt vom Austausch und von der Vernetzung, sie kann Grenzen überwinden und Brücken bauen. Die Forschungsstelle Gustav Mahler ist ein wunderbares Beispiel, wie verschiedene Institutionen grenzüberschreitend zusammenspielen, um die Erforschung und Vermittlung des Werkes des großen Komponisten Gustav Mahler weiter voranzutreiben. Mein Dank gilt allen Beteiligten, allen voran Federico Celestini und Milijana Pavlović vom Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck, und der Stiftung Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach Dolomiten mit dem Präsidenten Sigisbert Mutschlechner. Mit dieser gemeinsamen Initiative kann nicht nur die Mahler-Forschung verstärkt, sondern auch ein kultureller Anziehungspunkt in Südtirol weiter ausgebaut werden“, so Ulrike Tanzer, Vizerektorin für Forschung an der Universität Innsbruck. Ein besonderes Anliegen der Forschungsstelle ist der Austausch zwischen Mahlerforscherinnen und -forschern unterschiedlicher Länder und Generationen, Musikerinnen und Musikern sowie einer interessierten Öffentlichkeit. Enge Beziehungen und Kooperationen bestehen mit den Gustav Mahler Musikwochen und dem von Philipp von Steinaecker geleiteten Grand Hotel Orchester.
Workshops
Für die nächsten sechs Jahre sind mehrere Konferenzen, Workshops und Summerschools geplant, beginnend mit einem Symposion über Gustav Mahler in medialen Perspektiven (2021, oder wegen Covid 2022) und einer breit angelegten Veranstaltung „Junge Komponierende und Gustav Mahler“ (2022) mit der Beteiligung von Kompositionsstudierenden aus den Konservatorien und Musikuniversitäten der EUREGIO-Region. Ein weiteres Projekt ist die Gründung eines interdisziplinären Netzwerks von Wissenschaftler*innen, die über Kunst als Repräsentation von Natur arbeiten.
Alle Interessierten werden herzlich eingeladen, die Website der Forschungsstelle zu besuchen: http://www.mahler-centre.net