Insgesamt fünf Preisträgerinnen und Preisträger des „Rolex Preis für Unternehmungsgeist 2021“ gab das Unternehmen heute bekannt. Aus den knapp 1700 Bewerbungen aus allen Teilen der Welt wählte eine internationale, unabhängige Expert*innen-Jury die nun ausgezeichneten Projekte aus. Rolex verleiht diese Förderung seit 1976 an herausragende Persönlichkeiten mit bahnbrechenden und visionären Projekt-Ideen. Der Preis ist mit einer hohen Geldsumme verbunden und soll zudem die internationale Sichtbarkeit sowie Vernetzung der Preisträger*innen weiter stärken. Gina Moseley ist neben den Ausgezeichneten aus Nepal, Brasilien, dem Tschad und den USA die einzige Preisträgerin in Europa.
Wertvolles Klimaarchiv
In ihrem nun geförderten Projekt baut die Geologin ihre Forschungsarbeit in den Höhlen Grönlands weiter aus. Moseley bereitet im Moment eine Expedition in die nördlichsten Höhlen Grönlands vor, um dort an – teilweise noch nie von Menschen besuchten – Orten Zeugnisse vergangener Klimaentwicklungen aufzuspüren. Durch die Analyse von Ablagerungen in den nördlichsten Höhlen der Welt trägt Gina Moseley zu einem besseren Verständnis des Klimas in der Arktis bei. Ihre Analysen erlauben einen präzisen Blick in die arktische Klimaentwicklung – bis zu mehrere hunderttausend Jahre in die Vergangenheit. Angesichts steigender Temperaturen sind diese Daten für Klimaprognosen von großer Bedeutung. Um die Höhlenablagerungen beproben zu können, sind spektakuläre und aufwendige Expeditionen in den Norden Grönlands nötig. Die dortigen Höhlen sind nur auf sehr beschwerlichem Weg über Luft und Wasser sowie mit langen Fußmärschen erreichbar.
Spektakuläre Expeditionen
Gina Moseley erkannte die Bedeutung der Höhlen im Nordosten Grönlands bereits 2008 während ihrer Promotion in Bristol, Großbritannien. Im Jahr 2015 leitete sie bereits eine fünfköpfige Expedition. Moseley erlangte dadurch erstmals Zugriff auf das einmalige hocharktische Klimaarchiv. Dafür wurde die Geologin mit dem renommierten START-Preis des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) ausgezeichnet. Im Juli 2019 brachen Moseley und ihr Team des Greenland-Caves-Project zu ihrer dritten Expedition nach Nordost-Grönland auf.
Gina Moseley ist seit 2011 an der Universität Innsbruck in der Arbeitsgruppe für Quartärforschung des Instituts für Geologie tätig. Die mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin ist seit 2018 Ingeborg-Hochmair-Professorin.
Links
- Porträt der Preisträgerin Gina Moseley auf der Unternehmensseite
- Rolex Preis für Unternehmungsgeist – Pressematerialien
- Weitere Einblicke in die Grönland-Expeditionen von Gina Moseley
- Video – Gina Moseley und ihre Arbeit mit arktischen Tropfsteinen
- Greenland Caves Project
- Arbeitsgruppe für Quartärforschung am Institut für Geologie