Klaus Lanzinger
Klaus Lanzinger

Großer Sprachen­leh­rer ver­storben

Ende vergangenen Jahres ist Professor Klaus Lanzinger an den Folgen einer Coronavirus-Infektion im Alter von 92 Jahren in den USA verstorben. Lanzinger hat an der Uni Innsbruck promoviert und wurde später Professor für Germanistik an der University of Notre Dame. Er hat sich einen Ruf als herausragender Sprachenlehrer erworben und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Klaus Lanzinger hat sowohl in Österreich als auch später in den USA ausführlich publiziert. Seine Forschungsinteressen konzentrierten sich auf amerikanisch-europäische literarische und kulturelle Beziehungen. In Lehre und Forschung engagierte er sich für die internationale Bildung und war ein Experte für die amerikanische Literatur des 19. Jahrhunderts und die amerikanischen Romanautoren Herman Melville und Thomas Wolfe. „Jasons Reise: Die Suche nach der alten Welt in der amerikanischen Literatur“ ist eine seiner wichtigsten Buchveröffentlichungen. Als Professor an der Notre Dame war Klaus Lanzinger mehrmals als Resident Director des Notre Dame Foreign Studies Program an der Universität Innsbruck tätig (1969-1971, 76-78, 82-85). Von 1989 bis 1996 leitete er die Abteilung für Moderne Sprachen in Notre Dame. 1993 erhielt er den Zelda and Paul Gitlin Literary Prize der Thomas Wolfe Society für den besten Artikel über Thomas Wolfe. Außerdem wurde er 2007 mit dem Lifetime Achievement Award des International Biographical Center ausgezeichnet und 2001 in den International Order of Merit aufgenommen.

Zur Person

Klaus Lanzinger wurde 1928 in Wörgl geboren, ging in Kufstein ins Gymnasium und studierte von 1948 bis 1952 Geschichte und Amerikanistik an der Universität Innsbruck. Mit einer Dissertation über Nathaniel Hawthorne wurde er schließlich promoviert und zum Forschungsassistenten am damals neugegründeten Amerika-Institut bestellt. Bereits 1950/51 war er als Fulbright-Stipendiat zum ersten Mal in den USA. 1961 und 1964 folgten weitere Amerika-Aufenthalte. 1967 wechselte Lanzinger schließlich an die University of Notre Dame und zog mit seiner Familie nach South Bend, Indiana, das zu seiner zweiten Heimat wurde. Klaus Lanzinger war mit Aida Schüssl verheiratet, deren Kinder Franz und Christine wurden noch in Innsbruck geboren und leben heute ebenfalls in den USA.

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