Kardinal Christoph Schönborn hat am Samstag im Wiener Erzbischöflichen Palais 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Kardinal-Innitzer-Preis ausgezeichnet. Aufgrund der pandemiebedingten Absage der letztjährigen Verleihung wurden heuer die Preise des Jahres 2020 und 2021 gemeinsam verliehen. Der nach dem Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer (1875–1955) benannte Wissenschaftspreis ist eine der angesehensten Auszeichnungen dieser Art in Österreich. Er wird seit 1962 von der Erzdiözese Wien verliehen und vom Wissenschaftsministerium, mehreren Bundesländern, sowie von Banken, Versicherungen und der Wirtschaftskammer unterstützt. Die Liste der Preisträger liest sich wie ein „Who is who“ der österreichischen Wissenschaft.
Francesca Ferlaino wurde mit dem diesjährigen Kardinal-Innitzer Würdigungspreis für Naturwissenschaften für ihre bahnbrechenden Arbeiten mit ultrakalten Quantengasen ausgezeichnet. Ihre Arbeit mit Lathanoidatomen wurde dabei besonders hervorgehoben. „Als Wissenschaftler*in hat man etwas bewirkt, wenn andere auf den Zug aufspringen – heutzutage arbeiten immer mehr Physiker*innen weltweit mit eben gerade diesen Atomen. Es ist daher wirklich nicht übertrieben zu sagen, dass Ferlaino wahre Pionierarbeit geleistet hat“, sagte Laudatorin Ulrike Diebold von der TU Wien.
Zur Preisträgerin
Francesca Ferlaino, geboren 1977, begann ihr Physikstudium an der Universität Federico II. von Neapel, wo sie 1998 ihren Master abschloss. Im Jahr 2004 promovierte sie an der Universität Florenz und am LENS. Sie kam 2007 als Post-Doc und Lise-Meitner-Stipendiatin nach Innsbruck, um in der Forschungsgruppe von Rudolf Grimm zu arbeiten, bis sie 2014 zur Professorin an der Universität Innsbruck und zur wissenschaftlichen Direktorin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften berufen wurde.