Die Führungsriege auf Klausur, ein Wochenende Strategiebesprechung – und mitten hinein platzen Krisen und Herausforderungen, auf die alle von der Geschäftsführung über die Rechtsabteilung bis zum Marketing reagieren müssen: Dieses Szenario bietet der Universitätskurs „Führen und Entscheiden in Krisen“ an der Uni Innsbruck im Herbst. Im Rahmen eines dreitägigen Planspiels – entsprechend dem zugrundliegenden Szenario spielt sich alles an einem Wochenende ab – schlüpfen die Teilnehmer*innen in die Rollen von Führungskräften eines Unternehmens, die unter Zeitdruck Entscheidungen treffen und rasch auf unerwartete Entwicklungen reagieren müssen.
Lange Erfahrung
Das Planspiel selbst stammt von Mag. Herbert Bauer von der „krafting akademie“ – er hat langjährige Erfahrung in der Planung und Durchführung von Planspielen und ist unter anderem für Praxismodule des Masterprogramms der Peace Studies in Innsbruck verantwortlich. „So, wie ein Sportler durch Training seine Leistungsfähigkeit steigert, kann man auch Führen und Entscheiden trainieren. Das sehr rasche Verarbeiten einer Vielzahl von Informationen innerhalb kurzer Zeit und die Fähigkeit, danach auch tragfähige Entscheidungen zu treffen, kann man üben und am besten ist es, wenn man das unter Druck übt. Dafür ist das Planspiel gedacht“, erklärt er. Die wissenschaftliche Leitung des Universitätskurses übernimmt der Management-Experte Prof. Kurt Matzler vom Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus; er liefert auch den theoretischen Input zum Entscheiden in Unsicherheit, wie er erläutert: „Wann dürfen wir uns auf unsere Intuition verlassen und wann nicht? Was sind typische Fallstricke und wie kann man die vermeiden? Das sind Fragen, die wir dabei beantworten und nach dem Planspiel gemeinsam aufarbeiten.“
Die Teilnehmer*innen des Planspiels verkörpern Führungskräfte eines Unternehmens, die aufgrund der angenommenen Klausur physisch von ihrem Unternehmen abgeschnitten sind – die Kommunikation läuft digital, entsprechende Inputs hat Herbert Bauer vorbereitet. Über das genaue Szenario soll im Vorfeld nicht zu viel verraten werden, es ist aber auch nachrangig, wie Herbert Bauer erläutert: „Ein Ziel ist auch, die geistige Aufgabe des Führens und Entscheidens so zu abstrahieren, dass es völlig egal ist, aus welchem Bereich jemand kommt. Und das ist mit Übung auch gut möglich.“
Zielgruppe
Der Kurs steht für maximal zwölf Teilnehmer*innen offen und richtet sich einerseits an derzeitige Führungskräfte, die ihre Entscheidungskompetenzen unter Druck beweisen und schärfen wollen, andererseits aber auch an angehende Manager*innen und Studierende vor dem Berufseinstieg, die Führungspositionen anstreben. „Wir sind auf einen Mix an Charakteren vorbereitet und auch das Szenario fordert ganz unterschiedliche Kompetenzen“, sagt Kurt Matzler. Der Kurs findet von 19. bis 21. November in Innsbruck statt, die Anmeldung ist seit kurzem offen. Die Teilnahmegebühr beträgt 1.575 Euro pro Person, für Studierende stehen zwei Teilstipendien zur Verfügung.
(red)