„Zunächst einmal will ich vorwegschicken, dass es mir, ebenso wie dem größten Teil der Lehrenden an unserer Universität natürlich am liebsten wäre, wenn wir den Lehr- und Forschungsbetreib völlig normal ablaufen lassen könnten, insofern kann ich den Wunsch der ÖH nach mehr Lehre in Präsenz durchaus nachvollziehen. Das persönliche Gespräch, der Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden und der Diskurs über wissenschaftliche Inhalte, das ist das, was Universität ausmacht und das was wissenschaftlichen Fortschritt erzeugt.
In der jetzigen coronabedingten Situation ist diese Art von Universität jedoch leider nicht aufrechtzuerhalten, weil es jetzt darum geht, diese vierte Welle zu brechen und eine prognostizierte fünfte Welle erst gar nicht in dieser Wucht entstehen zu lassen. Ziel dabei ist, möglichst schnell wieder in den oben beschriebenen und von uns allen erwünschen normalen Unialltag zurückkehren zu können.
Wir haben uns an der Universität Innsbruck daher dazu entschieden, alle Lehrveranstaltungen, für die Präsenz notwendig ist (z.B. Laborpraktika oder sportpraktische Übungen, Sprachlabore, bestimmte Seminare in kleinen Gruppen, etc), weiterhin in Präsenz anzubieten. Ebenso werden Prüfungen, wenn das notwendig ist, in Präsenz angeboten. Alle anderen Lehrveranstaltungen haben wir auf digitale Lehre umgestellt. Dies gilt bis zum Ende der Weihnachtsferien am 9. Januar 2022. Mit dieser Perspektive geben wir unseren Studierenden auch eine entsprechende Planbarkeit. Diese Entscheidung basiert auch auf dem Feedback und Wunsch vieler Studierender und Mitarbeiter*innen, die sich direkt an uns oder an die Betriebsräte gewandt haben.
Es ist sehr hervorzuheben, dass die Impfdisziplin unter den Studierenden (und auch unter den Mitarbeitenden) sehr hoch ist und die Durchimpfungsrate deutlich höher liegt als im Bevölkerungsdurchschnitt. Aber leider können auch Geimpfte – wenn auch deutlich geringer – den Virus übertragen oder selbst erkranken. Allein die sehr stark steigenden Zahlen an unserer Uni sind hier eindeutig: Auch wenn die Zahlen insgesamt noch niedrig sind und die Deklarationsbereitschaft der Studierenden überschaubar ist, zeigt sich in den beiden letzten Wochen ein sehr deutlicher Anstieg bei den Infizierten. Gleiches gilt für unsere Mitarbeiter*innen.
Wir wollen und müssen einen Beitrag dazu leisten, dass die Kontakte, ob auf dem Weg zur Uni und zurück oder an der Uni selbst, so gering wie möglich sind. Daher haben wir unsere Mitarbeiter*innen auch angehalten, ins Homeoffice zu wechseln, wo immer das möglich ist. Bei mehr als 5.000 Mitarbeiter*innen und rund 28.000 Studierenden ist es sehr wichtig, so auch den Druck von den öffentlichen Verkehrsmitteln zu nehmen.
Abschließend, unsere Entscheidungen sind getragen von der Absicht unseren Beitrag dazu zu leisten, die Ausbreitung von Covid bestmöglich zu minimieren. Das war keine leichte, aber eine notwendige Entscheidung, um möglichst schnell wieder in einen normalen Lehr- und Forschungsalltag zurückzukehren, den wir uns alle wünschen.“